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Himmel und Erde
75. Jahrestag der Reichspogromnacht

VON: CHRISTOF BECKMANN / JOHANNA RISSE



Unter dem Titel „Zukunft braucht Erinnerung“ luden die christlichen Kirchen in Siegburg am Samstag zu einer Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der „Reichspogromnacht“ 1938. Damals wurden die Verfolgungsmaßnahmen gegen Juden für jedermann sichtbar: Massenverhaftungen, Mord auf offener Straße, brennende Synagogen, Enteignung und Raub geschahen vor aller Augen und führten direkt nach Auschwitz und in die anderen Vernichtungslager. Wie in Siegburg hatten die jüdischen Gemeinden überall über Jahrhunderte die Entwicklung der Städte und Orte mit geprägt ….

INFO: Am Abend des 9. November 1938 ereignete sich der bis dahin größte Pogrom der Neuzeit in Mitteleuropa. Nur wenige Meter entfernt von der Münchner Synagoge hatte NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in einem Bierkeller das Signal zum Losschlagen gegeben. In seiner Hetzrede zum Gedenken an den Hitlerputsch vom 9. November 1923 wiegelte er die Parteigenossen auf. Nach neueren Forschungen starben während und in Folge des Pogroms mehr als 1.300 Menschen; mehr als 1.400 Synagogen und Beträume in ganz Deutschland wurden verwüstet und etwa 7.500 Geschäfte geplündert. Mehr als 30.000 männliche Juden wurden in Konzentrationslager gebracht. Für die Schäden an Läden und Wohnungen mussten die Juden selbst aufkommen. Versicherungszahlungen wurden ihnen nicht zugestanden. Stattdessen verlangte die Reichsregierung von ihnen auch noch eine Kontribution in Höhe von einer Milliarde Reichsmark als vermeintliche „Sühneleistung“. Datenbank zu den zerstörten Synagogen in Deutschland und Österreich: http://www.synagogen.info/

Anlässlich des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Siegburg (ACK) am Samstag, 9.11.2013 unter dem Motto „Zukunft braucht Erinnerung“ zu einer öffentlichen Ökumenischen Gedenkveranstaltung eingeladen. Sie begann um 18 Uhr mit einem „Gang des Gedenkens“ vom Standort der alten jüdischen Synagoge am Brauhof, um 19 Uhr schloss sich ein Ökumenischer Gedenkgottesdienst in der evangelischen Auferstehungskirche an. Um 20 Uhr wurde im Gemeindehaus der Film „Man muss den Himmel sehen können“ mit Vortrag von Dr. Berthold Heizmann über das Leben jüdischer Gemeinden im Rheinland in der heutigen Zeit gezeigt.

ACK Siegburg: Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Siegburg gründete sich 2012 in der Krypta der ehemaligen Abteikirche St. Michael. Zur ACK Siegburg gehören derzeit die vier Gründungsgemeinden Evang. Gemeinde Friedenskirche in Kaldauen, Evang.-Freikirchl. Christusgemeinde (Bund ev.-freikirchl. Gemeinden K.d.Ö.R.), Evang. Gemeinde Siegburg (Auferstehungskirche) und die kath. Stadtgemeinde St. Servatius. Die ACK Siegburg umfasst derzeit ca. 26.000 Mitglieder der christlichen Gemeinden in Siegburg.

Unser Gesprächspartner: Kaplan Pater Marc-Stephan Giese SJ aus der kath. Stadpfarre St. Servatius, Bambergstraße 11, 53721 Siegburg, Tel. 02241 / 1457450, E-Mail: ms.giese(bei)yahoo.de, Internet: http://www.servatius-siegburg.de/

Ökumenische Friedensdekade 2013
Mit einem ökumenischen Gottesdienst wird am Sonntag, 10.11.2013, um 17.00 Uhr in der Apostelkirche, in Münster Bergstr./Ecke An der Apostelkirche die bundesweite Friedensdekade 2013 eröffnet. In den 10 Tagen vor dem Buß- und Bettag steht in vielen Kirchengemeinden das Thema Frieden besonders im Mittelpunkt. Unter dem diesjährigen Motto „Solidarisch“ geht es besonders um den Umgang mit Armen und Flüchtlingen sowie um die Auswirkungen des heutigen Lebensstils auf nachfolgende Generationen. Die aus den Niederlanden stammende Friedenswoche hat das Ziel, das Engagement der Kirchenmitglieder für den Frieden zu stärken. In Deutschland steht die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) hinter der Veranstaltungsreihe. Im Gottesdienst in Münster predigt Superintendentin Meike Friedrich vom Evangelischen Kirchenkreis Münster, beteiligt ist auch der Münsteraner Weihbischof Stefan Zekorn. Anschließend gibt es Gelegenheit zum Austausch mit den Initiativen im Café Weltbühne in der Evangelischen Studierendengemeinde.

 


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
he11105.wma



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