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Himmel und Erde
Blutreliquie: Erinnerung an Papst Johannes Paul II.

VON: STEFAN KLINKHAMMER



Morgen gibt’s in Köln ein Geschenk: Erzbischof Joachim Kardinal Meisner feiert am kirchlichen Hochfest für die Gottesmutter Maria im Kölner Dom am Abend ein Pontifikalamt. Dabei nimmt er eine Reliquie des seligen Papstes Johannes Paul II. in Empfang, die an den Besuch des epochemachenden Kirchenoberhaupts im November 1980 erinnert.

INFO: Erzbischof Joachim Kardinal Meisner feiert am 9. Dezember, dem „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria”, um 18.30 Uhr im Kölner Dom ein Pontifikalamt. Die Gottesmutter ist Patronin des Erzbistums Köln. Anschließend wird im Kölner Dom eine Reliquie des seligen Papstes Johannes Paul II. aufgestellt: ein Stoffstück mit einem Blutstropfen des Seligen in einem etwa 40 Zentimeter hohe Schaubehälter aus Silber, den der Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim geschaffen hat. Das Reliquiar zeigt den Papst gestützt auf den Kreuzstab vor einem der Domportale und erinnert damit an den Besuch von Johannes Paul II. im Kölner Dom im November 1980. Es erhält seinen Platz im nördlichen Domquerhaus an der Wand unweit der Schmuckmadonna.

Reliquien, lateinisch „Überbleibsel”, sind in der Regel Gebeine eines Heiligen oder Dinge, die mit ihm in engster Verbindung standen. Das Christentum kennt seit seinen Anfängen neben der üblichen Pietät gegenüber Toten eine besondere Ehrfurcht für die sterblichen Überreste besonders der Märtyrer, die im Auferstehungsglauben gründet. Reliquien können in diesem Sinn als Erinnerung und Symbol der Erlösung verstanden werden: „Die Heiligen werden in der Kirche gemäß der Überlieferung verehrt, ihre echten Reliquien und ihre Bilder in Ehren gehalten. Denn die Feste der Heiligen künden die Wunder Christi in seinen Knechten und bieten den Gläubigen zur Nachahmung willkommene Beispiele”, so das Zweite Vatikanische Konzil in seinem Dokument über die Liturgie. Reliquien sind damit hingeordnet auf das Erlösungshandeln Gottes und unterscheiden sich von magischen Kultgegenständen (Fetisch, Talisman) oder mystischem Zauber. (PEK)

Unser Gesprächspartner: Prof. Dr. Dr. Hubertus Lutterbach, Jg. 1961, Studium der Kath. Theologie, Geschichte und Kunstgeschichte in Münster und Bonn, 1987 Dipl. theol. (Uni Münster), 1991 Dr. theol. (Uni Münster), 1994 mehrmonatiges Rom-Forschungsstipendium der Görres-Gesellschaft, 1995/1996 Research Assistant an der Historical School des Institute for Advanced Study (Princeton, USA), 1997 Habil. theol. (Uni Münster), 1997/1998 Research Fellow an der Yale Divinity School (New Haven, USA), seit 2000 Professor für Christentums- und Kulturgeschichte (Historische Theologie) an der Uni Essen, 2005 und 2006 Gastprofessuren in Jerusalem, 2007 Dr. phil. (Mittelalterliche Geschichte, TU Dresden). Kontakt: Universitätsstr. 12, 45117 Essen, Raum: R12 T04 E06, Tel. 0201 / 1833505, E-Mail: hubertus.lutterbach(bei)uni-due.de, Internet: https://www.uni-due.de/katheol/histtheol.shtml


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
HE12082.wma



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