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Himmel und Erde
Nachrichten & Kirche aktuell

VON: CHRISTOF BECKMANN



  • Neues Sozialwort der Kirchen

Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland haben am Freitag ein gemeinsames Wirtschafts- und Sozialwort vorgelegt. Darin fordern sie politische Konsequenzen aus der Finanz- und Eurokrise, Maßnahmen gegen „Gier und Maßlosigkeit“, und mehr Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Maßhalten in der Wirtschaft. Geld und Kapital müssten wieder eine rein dienende Funktion einnehmen. Eine „Gewinnmaximierung um jeden Preis“, so die Kirchen, sei nicht zu tolerieren. Die ökumenische Initiative für eine erneuerte Wirtschafts- und Sozialordnung will eine breite gesellschaftliche Diskussion anstoßen.

Sie knüpft an das erste gemeinsame katholisch-evangelische Wirtschafts- und Sozialwort „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“ von 1997 an, das in Politik und Gesellschaft stark beachtet worden war. Rund vier Jahre hatten Einzelne, Verbände und Parteien Gelegenheit, sich an der Diskussion zu beteiligen. Der Schrift folgten weitere kirchliche Stellungnahmen zu Sozial- und Wirtschaftsfragen. Im Jahr 2000 äußerten sich Bischofskonferenz und Rat der EKD in ihrer gemeinsamen Erklärung „Verantwortung und Weitsicht“ zur gerechten Lastenverteilung zwischen den Generationen, forderten eine Grundsicherung und eine stärkere Anerkennung von Erziehungsleistungen. Drei Jahre später, 2003, veröffentlichte die Bischofskonferenz das Impulspapier „Das Soziale neu denken - Für eine langfristig angelegte Reformpolitik“ und sprach sich für einen Umbau des Sozialstaats aus. Eine Denkschrift des Rates der EKD zu unternehmerischem Handeln wandte sich 2008 gegen eine überzogene Kapitalismuskritik. Wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung schlössen einander nicht aus. Papst Benedikt XVI. klagte 2009 in der Enzyklika „Caritas in Veritate“ Hunger und Armut in der Welt an. Angesichts der Finanzmarktkrise, der Globalisierung und des Ressourcenverbrauchs forderte er, dass die Wirtschaft der Gerechtigkeit und dem Gemeinwohl dienen müsse. Das Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zur globalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise forderte 2009 eine internationale Regulierung der Finanzmärkte und ein Vorgehen gegen Steueroasen. 2011 veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz ein eigenes Sozialpapier unter dem Titel „Chancengerechte Gesellschaft - Leitbild für eine freiheitliche Ordnung“. Im Mittelpunkt steht das Bekenntnis zur Freiheit und Selbstverantwortung des Menschen. Gefordert wurden verstärkte Investitionen in Bildung und eine stärkere Besteuerung großer Vermögen.

Mehr: www.dbk.de

 

  • Weltgebetstag der Frauen

Die Lage in Ägypten steht im Mittelpunkt des diesjährigen Weltgebetstags der Frauen. Er wird immer am ersten Freitag im März in rund 170 Ländern weltweit begangen. Die Texte zu den Gottesdiensten haben in diesem Jahr Christinnen aus Ägypten vorbereitet und stehen unter dem Thema „Wasserströme in der Wüste“: Für alle Menschen in Ägypten – ob christlich oder muslimisch – „sollen sich Frieden und Gerechtigkeit Bahn brechen, wie Wasserströme in der Wüste“ (Bibelstelle: Jes 41,18ff.). Hunderttausende Gottesdienst-Besucherinnen und -Besucher werden allein in Deutschland erwartet. Die Kollekten sind für die Förderung von Frauen- und Mädchenprojekten bestimmt.

Mehr: Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V., Deutenbacher Str. 1, D-90547 Stein, Telefon: 0911 / 68 06-301; Telefax: 0911 / 68 06-304, E-Mail: weltgebetstag(bei)weltgebetstag.de; Internet: www.weltgebetstag.de, Facebook: www.facebook.com/weltgebetstag

 

  • Misereor-Fastenaktion 2014

Mit einem Gottesdienst in Berlin wird am kommenden Sonntag die diesjährige bundesweite Fastenaktion des Bischöflichen Hilfswerks Misereor eröffnet. Die Aktion steht unter dem Motto „Mut ist, zu geben, wenn alle nehmen“. MISEREOR ruft dabei zur Unterstützung von knapp 900 Millionen hungernden Menschen in aller Welt auf und will zeigen, was der Lebensstil in den reichen Ländern mit der Not der Menschen im Süden zu tun hat. Beispielhaft stellt diesmal das in Aachen ansässige größte deutsche katholische Hilfswerk die Situation in Uganda vor. Projektpartner aus dem Land informieren auch in den NRW-Bistümern über ihre Arbeit.

Da jeder achte Mensch auf der Welt mangel- oder unterernährt sei, müssten die Maßnahmen zur Ernährungssicherung dringend verstärkt werden, mahnt das Hilfswerk. Notwendig seien dazu neue Konzepte der Hungerbekämpfung in armen Ländern, ein verändertes Konsumverhalten bei uns sowie die umfassende Solidarität mit denen, die nicht ausreichend zu essen haben. Dazu gehörten etwa der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln, aber auch das solidarische Teilen.

Seit seiner Gründung 1958 gestaltet MISEREOR in der katholischen Kirche die Fastenzeit und bittet die Bevölkerung mit der Fastenaktion jedes Jahr um Solidarität und Unterstützung für Notleidende in Asien/Ozeanien, Afrika und Lateinamerika. In bundesweit mehr als 10.000 Gemeinden wird die Fastenaktion durchgeführt. Auch eine Kinderfastenaktion sowie die von MISEREOR gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) erarbeitete Jugendaktion widmen sich diesem Anliegen. Eröffnet wird die bundesweite Fastenaktion am 9. März 2014 in der Erzdiözese Berlin mit einem feierlichen Gottesdienst, der um 10 Uhr von der ARD im 1. Fernsehprogramm übertragen wird. Höhepunkt der Fastenaktion ist der fünfte Sonntag der Fastenzeit, der MISEREOR-Sonntag am 6. April 2014. Die Fasten-Kollekte von MISEREOR erbrachte im vergangenen Jahr über 16 Millionen Euro. Spendenkonto 10 10 10, Pax Bank Aachen, BLZ 370 601 93. 

Mehr: www.misereor.de, Facebook: www.facebook.com/misereor, Twitter: www.twitter.com/misereor.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
HE1403024.mp3



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