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Augenblick mal
Täter und Opfer: Zum Tag der Kindersoldaten

VON: CLAUDIA WEISS



Amerika hat wieder mal Grund zum Feiern: Die Geschichte ist zwar nicht so lang wie unsere, aber heute z.B. vor 200 Jahren wurde einer geboren, der eine ganz große Bedeutung hat. Als der Süden gegen den Norden der USA in den Krieg zog – Präsident Abraham Lincoln hielt an seinem großen Thema fest. Der Befreiung der Sklaven. Hunderttausende Kinder z.B. weltweit erleben die Sklaverei auch heute noch. Töten oder getötet werden - das ist die einzige Regel, die für Kindersoldaten gilt. Sie sind Täter und Opfer zugleich und leiden oft ein Leben lang an einem Trauma. Heute ruft der weltweite „Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten“ das Schicksal der weltweit etwa 300.000 Jungen und Mädchen in Erinnerung, die schon als Kinder zum Töten gezwungen wurden …
 
INFO: Kindersoldaten sind Täter und Opfer zugleich, ihre Zahl wird weltweit auf 300.000 geschätzt. Der 12. Februar ist der Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Kirchliche und andere Hilfsorganisationen protestieren gegen den Skandal, dass immer noch in vielen Ländern Kinder entführt und zu Killern gemacht werden. Laut Artikel 38 der UN-Kinderrechtskonvention muss jedes Kind vor Missbrauch in Kriegen geschützt werden. Am 12. Februar 2002 wurde dieser Vertrag durch ein Zusatzprotokoll ergänzt, das den Einsatz von unter 18-Jährigen im Krieg verbietet. Mit dem „Red Hand Day“ am 12. Februar wird seit 2002 jedes Jahr auf den Missbrauch von Kindern als Soldaten hingewiesen. In 32 Ländern werden Minderjährige militärisch ausgebildet, in 11 davon kämpften Kinder an der Front, nach Schätzungen der UN allein in Afrika mehr als 100.000. Sie werden von ihren Vorgesetzten gefügig gemacht, misshandelt und zum Töten gezwungen. Oft kommen dabei Alkohol und andere Drogen zum Einsatz. Mädchen werden sexuell missbraucht. Die meisten Kindersoldaten leiden ein Leben lang, körperlich und seelisch. Die z.B. in der „Aktion Volltreffer“ zusammengeschlossenen Organisationen unterstützen kirchliche Projekte für Kindersoldaten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Zu den Aufgaben gehören Friedens- und Versöhnungsarbeit, die seelsorgliche Betreuung traumatisierter Kinder sowie deren Reintegration in die Gesellschaft. Unterstützt wird dieses Projekt vom Bundesligaverein FC Schalke 04, der mit dem Motto „Auf Tore schießen statt auf Menschen“ mehreren tausend Kindersoldaten eine Chance für die Zukunft geben möchte. Mehr: www.volltreffer.de.

Die Aktion „Weißes Friedensband e.V.“ will gemeinsam mit UNICEF, terre des hommes, MISEREOR, Kindernothilfe und EED den „Red Hand Day“ als Gedenktag bekannt machen. In vielen Schulen wird das Thema im Unterricht behandelt und bundesweit die rote Hand gezeigt, um mit diesem Symbol weltweit gegen den Missbrauch von Kindern in Kriegen zu protestieren. Kontakt: Aktion Weißes Friedensband e.V., Himmelgeister Str. 107a, 40225 Düsseldorf, Tel. 0211-9945137, Fax 0211-9945138, aktion(bei)friedensband.de. Mehr: http://www.friedensband.de, www.kindersoldaten.de.

Literaturhinweise:
China Keitetsi, „Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr. Mein Leben als Kindersoldatin“, Ullstein Verlag, München 2002, 319 S., ISBN: 3548364810; China Keitetsi ist inzwischen 32 Jahre alt, lebt in Dänemark, macht eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin und arbeitet im Kindergarten. Ihr Anliegen ist es, auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, die den Kindern widerfährt, die in ihren Ländern für den Krieg missbraucht werden.
Annette Rehrl, „Die Diamantenkinder“, Verlag: Pattloch, 208 S., 16,90 EURO, ISBN: 3-629-02101-8.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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