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Augenblick mal
Fastenzeit hat begonnen

VON: CLAUDIA WEISS



Für Abt Albert Dölken, Leiter der Prämonstratenser-Abtei Hamborn, ist die Fastenzeit eine äußerst aktive Zeit. Für ihn ist die Fastenzeit eine wirkliche Vorbereitung auf Ostern … Denn die Fastenzeit ist eine sinnliche Herausforderung, sagt der Abt der Prämonstratenser in Duisburg, Albert Dölken. Es sind Wochen, in denen ein positives, optmistisches Lebenszeugnis angesagt ist …

INFO: Mit der 40-tägigen Fastenzeit bereitet sich die katholische Kirche auf das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostern vor. Diese Zeit, die am Aschermittwoch beginnt, wird auch „Österliche Bußzeit“ genannt. Die Vorbereitungswochen vor dem höchsten christlichen Fest haben eine lange Tradition und sind bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts bekannt. Die Gläubigen verzichteten in der alten Kirche während der Fastenzeit auf Fleischspeisen und Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier und begnügten sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als Fasttag ausgenommen.

Heute sind noch Aschermittwoch und Karfreitag so genannte strenge Fasttage, an denen die Katholiken sich nur einmal am Tag satt essen und auf Fleisch verzichten sollen. Inhaltlich geprägt sind die Wochen vor Ostern durch die Taufvorbereitung und -erinnerung. Durch Gebet, Umkehr und Buße sollen die Christen außerdem ihrem Leben neuen Sinn geben. Durch die Einschränkung des eigenen Konsums als Hilfe für die Armen in aller Welt erhält die Fastenzeit eine soziale Dimension. Augenfällig wird der Bußcharakter der Fastenzeit in den Kirchen und Gottesdiensten: Der Blumenschmuck wird weniger, die Priester und teilweise auch die Messdiener tragen violette Gewänder. In den Gottesdiensten entfallen die feierlichen Gloria- und Hallelujagesänge. Neben den Messfeiern werden Bußandachten angeboten, Kreuzwegandachten gebetet, Jugendliche und junge Erwachsene treffen sich zu meditativen Früh- und Spätschichten. Mit der großen Kollekte Misereor sammeln die Katholiken Geld für die Entwicklungshilfe.

Unser Gesprächspartner: Abt Albert Thomas Dölken, geboren 1960 in Duisburg-Hamborn, Eintritt 1981 in den Prämonstratenserorden und Profess 1982, 1986 zum Priester geweiht, 1995 Wahl und Weihe zum Abt des Prämonstratenserklosters St. Johann, Abtei Hamborn, Prälat der Prämonstratenser-Chorherren der Abtei und der Prämonstratenser-Tertiaren der Abtei Sayn, Seelsorger in der Propsteigemeinde St. Johann mit den Filialkirchen Liebfrauen / Bruckhausen, St. Franziskus / Ostacker, St. Joseph / Alt-Hamborn und Mitglied der Liturgischen Kommission der deutschsprachigen Ordenszirkarie.
Die Praemonstratenser (weltweit 1.330) sind eine Gemeinschaft katholischer Priester, die sich darum bemühen, gemäß der Regel des Hl. Augustinus zusammen zu leben, zu beten und zu arbeiten im Dienst an Kirche und Welt. Vorbild ist der heilige Norbert von Xanten (1080-1134), Begründer des Prämonstratenser-Ordens, der als Wanderprediger auf die Menschen zuging.
Zur Abtei der im Jahr 1170 geweihten Hamborner Klosteranlage (1806 in der Säkularisation aufgehoben, 1959 wiederbesiedelt) zählen heute 24 Chorherren, doch leben nicht alle gemeinsam im Kloster. Denn neben den Hamborner Pfarrgemeinden Propstei St. Johann, St. Joseph, St. Franziskus und Liebfrauen versehen die Hamborner Praemonstratenser auch die Seelsorge an den Kranken im benachbarten St.- Johannes-Hospital, betreuen die Pfarrseelsorge in den ehemaligen Prämonstratenser-Abteien Cappenberg (Münsterland) und Sayn (bei Koblenz), die Gemeinden St. Andreas in Magdeburg und Heilig Kreuz in Biederitz und leisten im Dekanat Hamborn und darüber hinaus zahlreiche Aushilfen in der Pfarrseelsorge. Weiterhin werden Aufgaben in der bischöflichen Verwaltung, in der Militärseelsorge, in der Hochschularbeit und Studentenseelsorge, in der Leitung des Hilfswerks SUBSIDIARIS (Magdeburg), in der Unternehmensberatung, im schulischen Unterricht, in der geistlichen Betreuung von Ordensschwestern, von kirchlichen Vereinen und Verbänden, in Lehre und Wissenschaft an den Universitäten Salzburg, Erfurt, Münster und Bochum sowie in der Kranken- und Altenseelsorge von den Hamborner Praemonstratensern wahrgenommen.
Heute leben 10-12 Mitbrüder ständig im Kloster Hamborn, vier weitere bilden eine feste Gemeinschaft im abhängigen Priorat Magdeburg. Der Altersdurchschnitt beträgt etwa 47 Jahre und deutlich unter dem Durchschnittsalter im Gesamtorden. Zur Abtei gehört die Prämonstratenser-Chorherrengemeinschaft in Magdeburg als abhängiges Priorat und die Prämonstratenser-Tertiarengemeinschaft in Sayn (Gemeinschaft Abtei Sayn). Auf dem alten Grund der Abtei Hamborn befinden sich das Abtei-Gymnasium, das Abteizentrum, das insbesondere der Abhaltung von Tagungen und Kulturveranstaltungen dient und mit einem Tourismusbüro ausgestattet ist, sowie das St. Johannes-Hospital. Im Abteizentrum findet sich auch die Gaststätte Abteikeller und im alten Pförtnerhäuschen der Abtei die Gaststätte Zum Hl. Geist. Die Abtei liegt im sozialen Brennpunkt des Duisburger Nordens mit seinen bekannten Stadtteilen Marxloh und Bruckhausen in einem Bereich, der mehrheitlich nicht mehr christlich geprägt ist. Daran orientieren sich die seelsorgerischen und sozial-pastoralen Aufgabenstellungen der Abtei heutzutage. Neben der Abteikirche mit ihren Sehenswürdigkeiten kann auch die Schatzkammer besichtigt werden. Für einzelne Interessenten besteht die Möglichkeit, auch mehrtägige Gastaufenthalte im Kloster zu verabreden. Für Gruppen gibt es seelsorgliche Begleitung (ohne Übernachtung) für Seminar- und Besinnungstagungen in den Räumen des Abteizentrums Hamborn oder in Zusammenarbeit mit der Katholischen Familienbildungsstätte Hamborn. Bei den Gebetszeiten des Konventes ist jeder Beter willkommen. Die drei gemeinsamen täglichen Gebetszeiten werden unterschiedlich gestaltet: Das Morgenoffizium und die Mittagshore werden deutsch und das Abendoffizium wird durchweg lateinisch gesungen.
 
Kontakt: Abt Albert Dölken O.Praem., Abtei Hamborn, An der Abtei 4-6, Tel. 0203 / 57 89 04 04, Fax 0203 / 578 90 111, E-Mail: albert(bei)abtei-hamborn.de; Prämonstratenser-Abtei St. Johann Hamborn, An der Abtei 4-6, 47166 Duisburg-Hamborn, eMail: info(bei)abtei-hamborn.de, url: www.abtei-hamborn.de.

Der Prämonstratenserorden in Deutschland: www.opraem.de, alle heutigen und ehemaligen Prämonstratenserklöster im deutschen Sprachgebiet: www.praemonstratenser.de, alle heutigen und ehemaligen Prämonstratenserklöster weltweit: www.premontre.org, Heilige und Selige des Ordens: www.postulatio.info.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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