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Augenblick mal
Heute: Aschermittwoch

VON: CLAUDIA WEISS


Fischessen, Geldbeutelauswaschen gehören vielerorts dazu, heute am Aschermittwoch. Aus und vorbei – Sack und Asche für die letzten Tage. Wieder zur Besinnung kommen – das ist die Devise. Für die Kirchen seit alters her: Jetzt starten die Tage, mit denen auf Ostern hin gezählt werden. Mit dem Kontrast-Programm „Aschermittwoch“ heißt es, bunte Kostüme gegen „Sack und Asche“ einzutauschen – eine zunächst wenig verlockende Vorstellung. Doch genau diese „Nüchternheit“ – so Generalvikar Dr. Hans-Werner Thönnes aus dem Bistum Essen – ist eine spirituelle Bereicherung …

INFO: Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit der Vorbereitung auf Ostern. Seit Ende des 11. Jahrhunderts werden die Katholiken an diesem Tag in den Gottesdiensten mit einem Aschenkreuz bezeichnet. Die aus geweihten Palmzweigen gewonnene Asche gilt als äußeres Zeichen für Trauer und Buße. Das Aschenkreuz symbolisiert den Beginn der Bußzeit und zugleich die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung. Seit dem fünften Jahrhundert rückte während der Vorbereitungszeit auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen jedoch nicht gefastet werden durfte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch zurückverlegt. Die Dauer der Fastenzeit leitet sich von dem biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan auf sich nahm.
Am Aschermittwoch und Karfreitag ist durch das Fastengebots nur eine Hauptmahlzeit erlaubt. Das Abstinenzgebot verpflichtet vom 14. Lebensjahr an, das Fastengebot vom 22. bis zum 60. Lebensjahr. Das Abstinenzgebot kann außer an Aschermittwoch und Karfreitag in einen anderen Verzicht oder ein Werk der Nächstenliebe oder der Frömmigkeit umgewandelt werden. Die vorösterliche Fastenzeit meint nicht nur den Verzicht auf Genussmittel, sondern auch eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Die religiös motivierte Fastenzeit ist nicht nur ein katholisches Phänomen. Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan, die Angehörigen der Ostkirchen befolgen vier Fastenzeiten im Kirchenjahr, die viel strenger gelebt werden als die Fastenzeit vor Ostern in der katholischen Kirche. Auch in der evangelischen Kirche gibt es zahlreiche Fastenaktionen.

Unser Gesprächspartner: Hans-Werner Thönnes, 1953 in Essen geboren, studierte ab 1972 katholische Theologie an die Ruhr-Universität Bochum, 1977 Abschlussexamen und für ein Jahr im Bischöflichen Priesterseminar in Essen-Werden. Am 2. März 1979 durch Bischof Dr. Franz Hengsbach zum Priester geweiht, Kaplansjahre bis 1986 in St. Ludgerus, Essen-Rüttenscheid, und in St. Gertrud von Brabant, Bochum-Wattenscheid. 1983 Stadtjugendseelsorger für Bochum-Wattenscheid, 1986 Geistlicher Leiter des Diözesanverbandes der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) im Ruhrbistum. 1988- 1990 Rektor im Seelsorgeamt des Bischöflichen Generalvikariates, 1989 Domvikar an der Hohen Domkirche zu Essen. Ab Juli 1990 im Bischöflichen Priesterseminar Regens und Leiter des Seminars. Promotion 1993 und Päpstlicher Ehrenkaplan. 1999-2004 Vorsitzender der Konferenz der Regenten der Priesterseminare Deutschlands. Seit dem 1. September 2004 als Generalvikar Stellvertreter des Ruhrbischofs und Verwaltungsschef des Bistums.
Mehr: www.bistum-essen.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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