So mancher Manager würde sich wundern, was vor allem Frauen leisten, wenn sie Familie und Beruf unter einen Hut bekommen wollen. Und mancher Betrieb hat sich schon darauf eingestellt, dass man etwas unternehmen muss, um ein familienfreundliches „Unternehmen“ zu werden. Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – kein Thema nur für Sonntagsreden: Das dachte man sich im Erzbischöfliche Generalvikariat in Köln – mit einem neuen Angebot. Einem neuen Eltern-Kind Zimmer für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, kurzfristig und zeitweise zu buchen, mit einem voll ausgestatteten Büro-Arbeitsraum direkt nebenan. Seit kurzem im Hauptgebäude des Kölner Erzbistums …

 

INFO: Ein weiterer Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist das neue Eltern-Kind Zimmer im Erzbischöflichen Generalvikariat. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können kurzfristig und zeitweise einen voll ausgestatteten Büro-Arbeitsraum mit direkt angebundenem Spielzimmer buchen, falls sie die Kinderbetreuung nicht anderweitig gewährleisten können. Generalvikar Dr. Schwaderlapp segnete das Eltern-Kind-Arbeitszimmer ein und wies darauf hin, dass es in erster Linie „Handlungen und nicht nur Debatten“ seien, die zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitrügen. Zur Eröffnung überreichte Schwaderlapp ein farbig gestaltetes Kreuz des Hilfswerks missio. Die Ausstattung des Kinderzimmers mit verschiedenen Spielen und Büchern leisteten die Mitarbeitenden des Generalvikariats aus Spenden. Das Audit Beruf und Familie ist eine Zertifizierungsprojekt, das auf mehrere Jahre angelegt ist.

Dem Erzbischöflichen Generalvikariat wurde das Zertifikat Mitte Juni 2007 verliehen. Es beinhaltet auch eine Selbstverpflichtung, durch verschiedene Maßnahmen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu optimieren. Für die Auszeichnung hatten sich 190 Unternehmen, Behörden, Hochschulen und anderen Institutionen ein Jahr lang einem Prüfungsverfahren (Auditierung) durch die gemeinnützige „berufundfamilie gGmbH“, eine Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung, unterzogen. Seit 1998 vergibt diese das Zertifikat zum „audit berufundfamilie®“, das inzwischen mehr als 500 Einrichtungen erhalten haben. Das Kölner Generalvikariat ist unter diesen die dritte Diözesanverwaltung in Deutschland. Im einzelnen werden dem Generalvikariat damit familienfreundliche Maßnahmen bestätigt wie Gleitzeit mit vielfältigen Teilzeitmöglichkeiten, Dienstbefreiung für familiäre Anlässe oder Beurlaubung über die gesetzliche Elternzeit hinaus zur Kinderbetreuung oder zur Pflege von Angehörigen; zudem Mitarbeiterjahresgespräche und Zielvereinbarungen sowie finanzielle Leistungen für Familien. Im weiteren Verlauf des Verfahrens sollen auch andere familienfördernde Maßnahmen geprüft und gegebenenfalls umgesetzt werden, zum Beispiel die weitere Flexibilisierung von Arbeitszeiten, Kontakthalte- und Wiedereingliederungs-Instrumente bei Beurlaubungen, die Sensibilisierung von Führungskräften für familienbewusste Führungsleitlinien und ausgeprägte Teamstrukturen mit starker Eigenverantwortung der Teams. Alle familienfreundlichen Maßnahmen werden in einer Informationsbroschüre zusammengefasst. Zur Zeit der Auditierung waren insgesamt 605 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Erzbischöflichen Generalvikariat beschäftigt. Der Anteil weiblicher Beschäftigter lag bei 52 Prozent. Teilzeitbeschäftigt waren 29 Prozent.

Das „audit berufundfamilie®“ ist ein Management-Instrument, das Arbeitgeber unterstützt, Unternehmensziele und Mitarbeiterinteressen in eine tragfähige, wirtschaftlich attraktive Balance zu bringen. Das Audit erfasst den Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie und ermittelt systematisch das betriebsindividuelle Entwicklungspotenzial. Die praktische Umsetzung der erarbeiteten Ziele und Maßnahmen überprüft die „berufundfamilie gGmbH“ jährlich. Über die Zertifikatsvergabe entscheidet ein Kuratorium, das zweimal im Jahr zusammentritt.

Link zur Seite von „audit berufundfamilie®“: www.beruf-und-familie.de/index.php, mehr: www.erzbistum-koeln.de.

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