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Augenblick mal
Fastenzeit

VON: CLAUDIA WEISS



Genau zwei Wochen sind heute vergangen, seitdem so mancher mit guten Vorsätzen in die Zeit auf Ostern hin gestartet ist. Um zu Entschlacken, äußerlich und vielleicht ebenso innerlich. Denn das ist ja auch der Zweck der mehr oder weniger frommen Übung. „Aus Staub bist du geboren, zu Staub kehrst du zurück“ - für Marie Luise Dött, umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion begann die Fastenzeit - „die wichtigste Zeit für uns Christen“ - traditionell mit dem Aschenkreuz. Die Rückbesinnung. Wobei ihr das biblische Statement keine Angst macht, denn als Christin blickt sie „zuversichtlich“ in die Zukunft und auf das, was nach dem Tod kommt.

 

INFO: Am Aschermittwoch begann die 40-tägige Fastenzeit der Vorbereitung auf Ostern. Die „Österliche Bußzeit“ vor dem höchsten christlichen Fest hat eine lange Tradition und ist bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts bekannt. Die Gläubigen verzichteten in der alten Kirche während der Fastenzeit auf Fleischspeisen und Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier und begnügten sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als Fasttag ausgenommen. Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts werden die Katholiken an diesem Tag in den Gottesdiensten mit einem Aschenkreuz bezeichnet. Die aus geweihten Palmzweigen gewonnene Asche gilt als äußeres Zeichen für Trauer und Buße. Das Aschenkreuz symbolisiert den Beginn der Bußzeit und zugleich die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung. Seit dem fünften Jahrhundert rückte während der Vorbereitungszeit auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen jedoch nicht gefastet werden durfte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch zurückverlegt. Die Dauer der Fastenzeit leitet sich von dem biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan auf sich nahm.

Am Aschermittwoch und Karfreitag ist durch das Fastengebots nur eine Hauptmahlzeit erlaubt. Das Abstinenzgebot verpflichtet vom 14. Lebensjahr an, das Fastengebot vom 22. bis zum 60. Lebensjahr. Das Abstinenzgebot kann außer an Aschermittwoch und Karfreitag in einen anderen Verzicht oder ein Werk der Nächstenliebe oder der Frömmigkeit umgewandelt werden. Die vorösterliche Fastenzeit meint nicht nur den Verzicht auf Genussmittel, sondern auch eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Augenfällig wird der Bußcharakter der Fastenzeit in den Kirchen und Gottesdiensten: Der Blumenschmuck wird weniger, die Priester und teilweise auch die Messdiener tragen violette Gewänder. In den Gottesdiensten entfallen die feierlichen Gloria- und Hallelujagesänge. Neben den Messfeiern werden Bußandachten angeboten, Kreuzwegandachten gebetet, Jugendliche und junge Erwachsene treffen sich zu meditativen Früh- und Spätschichten.

Mit der großen Kollekte Misereor sammeln die Katholiken Geld für die Entwicklungshilfe. In den bisherigen 50 Fastenaktionen wurden mit den aus Kollekten und Direktspenden gesammelten 2,74 Milliarden Euro fast 83.000 Entwicklungsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika gefördert (www.misereor.de). Die religiös motivierte Fastenzeit ist nicht nur ein katholisches Phänomen. Der Islam kennt den Fastenmonat Ramadan, die Angehörigen der Ostkirchen befolgen vier Fastenzeiten im Kirchenjahr, die viel strenger gelebt werden als die Fastenzeit vor Ostern in der katholischen Kirche. Auch in der evangelischen Kirche gibt es zahlreiche Fastenaktionen.

 

Unsere Gesprächspartnerin: Marie-Luise Dött, geb. Duhn, geboren am 20. April 1953 in Nordhorn; römisch-katholisch; verheiratet, ein erwachsener Sohn, Abitur, Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, Unternehmerin, Gemmologin und Diamantgutachterin. 1984 Eintritt in die CDU, von 1995 bis 2003 Kreisverbandsvorsitzende der Mittelstandsvereinigung, von 1994 bis 2005 im Landesvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT/WIV), seit 1995 im Bundesvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT/WIV), von 1997 bis 1999 Mitglied im Landesvorstand der CDU NRW, von 1994 bis 1998 Stadträtin in Höxter, Mitglied des Deutschen Bundestages seit 1998, seit 2001 Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Mitgliedschaften bei Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH), Kolpingsfamilie, Kinderschutzbund, Weißer Ring und Förderverein Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (FINSM), Präsidium Guardini-Stiftung. Funktionen im Deutschen Bundestag: Vorsitzende der Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mitglied der AG Kommunalpolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stellvertretende Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand (PKM), Stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss, Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Funktionen in der Partei: Bundesfachkommission Energiepolitik des Wirtschaftsrates Deutschland, Bundesfachkommission Umweltpolitik des Wirtschaftsrates Deutschland, Bundesvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT/WIV). Ehrenamt: Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Präsidium Guardini-Stiftung, Kuratorium Don Bosco, Jugend Dritte Welt.

Kontakt: Marie-Luise Dött, MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Tel. 030 / 227-73700, Fax 030 / 227-76888, E-Mail: marie-luise.doett(bei)bundestag.de. Mehr im Internet: <cite>www.marie-luise-doett.de/</cite>


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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