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Augenblick mal
750 Jahre Altenberg

VON: AURELIA PLIESCHKE



Heute feiern die jüdischen Gläubigen in aller Welt – auch bei uns – das Purim-Fest. Mit fröhlichen Feiern zur Erinnerung an die Befreiung aus Persien vor 2500 Jahren. Nicht ganz so lange ist es her, dass fromme Mönche bei uns im Land den Grundstein für eine Kirche legten, die ein Abbild des „Himmlischen Jerusalems“ sein sollte. Am 1. März ist das 750-Jahr-Jubiläum des Altenberger Doms gestartet. Es gab bereits Konzerte, Messen und einen Kongress und noch 80 Veranstaltungen locken 2009 ins Bergische Land. Das traditionsreiche Gebäude, das vom Land NRW gerade aufwändig renoviert wurde, lädt in diesem Jahr Besucher von Nah und Fern zum Besuch in der Waldeinsamkeit von Odenthal.

 

INFO: Auftakt für das 750-Jahr-Jubiläum des Altenberger Doms: Am 1. März begann das Festjahr mit rund 80 Veranstaltungen, Konzerten, Kongressen, Gottesdiensten, mit Ausstellungen, Wallfahrten und Führungen. Der Grundstein der gotischen ehemaligen Zisterzienserkirche in gotischem Stil war am 3. März 1259 gelegt worden. Der „Bergische Dom», 25 Kilometer östlich von Köln befindet sich nach wechselvoller Geschichte seit fast 175 Jahren in Rechtsnachfolge des preußischen Staates im Besitz des Landes NRW. Das Gotteshaus wird als Simultankirche von der katholischen und der evangelischen Gemeinde gemeinsam genutzt. Berühmt ist das monumentale Westfenster. Es gilt als das größte nördlich der Alpen.

Als Bezeichnung des Klosters Altenberg ist „mons vetus“ erstmals 1145 urkundlich belegt. 1133 kamen auf Einladung der Grafen von Berg Zisterziensermönche aus Morimond in Frankreich, um an der Dhünn zu siedeln. Die Grundherren stellten ihnen ihre alte Burg auf einem Felssporn oberhalb des Flusses zur Verfügung. Wenige Jahre später wurde das Kloster in das Tal verlegt und die romanische Kirche errichtet. Am 3. März 1259 legte der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden feierlich den Grundstein für den Bau der neuen Klosterkirche. St. Mariä Himmelfahrt - so ihr Patrozinium - hat seit ihrer Konsekration am 3. Juli 1379 durch Bischof Wikbold von Kulm und seit ihrer baulichen Vollendung Ende des 14. Jahrhunderts die heutige Dimension und Gestalt. Ihre wechselvolle Geschichte hat viele Facetten. Nach dem Niedergang der Abtei infolge der Säkularisation, der Enteignung und Vertreibung der Mönche 1803, ihrer Nutzung als frühe chemische Fabrikationsstätte, Explosion und Brand 1815, waren es immer wieder die Menschen der Region, die sich für „ihre“ Klosterkirche einsetzten. Die Wiederentdeckung der Gotik durch die Romantik begeisterte die einheimische Bevölkerung so sehr, dass aus der Mönchskirche der „Bergische Dom“ wurde – um zu unterstreichen, dass die Gotik Altenbergs, der Raum in seiner Größe und Ausstrahlung der des Kölner Domes ebenbürtig sei.

Am 1. März wurde ein Hochamt mit Chören von Erzbischöflichen Schulen gestaltet, am Nachmittag feierte der Kölner Weihbischof Heiner Koch ein Pontifikalamt, am Gedenktag 3. März gab es eine ökumenische Andacht und ein katholisches Hochamt mit Monsignore Winfried Pilz, ehemals Rektor von Haus Altenberg und langjähriger Dom-Prediger. Vom 6. bis 8. März widmete sich ein Kongress zum 750-Jahr-Jubiläum des Altenberger Doms dem Thema „Niedergang und Wiederbelebung: Krisen und Neuanfänge in Cistercienserklöstern“, veranstaltet von der Päpstlichen Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. und dem „Europainstitut für cisterciensische Geschichte, Spiritualität, Kunst und Liturgie“.

Zum 6. März, dem Weltgebetstag der Frauen, kam Äbtissin M. Assumpta Schenkl vom Zisterzienserkloster Helfta zu einem ökumenischen Gottesdienst. Am 7. und 8. März fand eine Nacht der Jugend mit Festgottesdienst statt, bei dem Werke von Georg Friedrich Händel und Felix Mendelssohn-Bartholdy aufgeführt wurden. Weitere Programmpunkte sind für den Sommer und Herbst geplant. Mehr als zehn Jahre dauerten die letzten umfangreichen Renovierungsarbeiten, die Ende 2005 mit einer Generalüberholung der Klaisorgel abgeschlossen wurden. Heute teilen sich die katholische Pfarrei Sankt Mariä Himmelfahrt und die Evangelische Gemeinde Altenberg in ökumenischer Eintracht die einstige Zisterzienser-Kirche.

 

Buchhinweise:

Unter dem Titel „Wenn nicht der Herr das Haus baut ...“ Altenberg – Vom Zisterzienserkloster zum Bergischen Domveröffentlicht die kath. Kirchengemeinde Altenberg anlässlich des Jubiläumsjahres eine reich bebilderte Festschrift mit einem Umfang von ca. 150 Seiten. Preis (voraussichtlich) 12,90 €, Erscheinungstermin: 1. März 2009, Herausgeber sind Dr. Petra Janke und Dr. Norbert Orthen, ISBN: 978-3-00-026873-1.

„Altenberg. Der Bergische Dom“ heißt der von Susanne Heydasch-Lehmann, Andreas Stürmer, und Klaus Faika in 1. Aufl. 2008 vorgelegte Band. Der Kleine Kunstführer beschreibt auf 96 Seiten und mit knapp 70 Abbildungen den Altenberger Dom. Kunstverlag Josef Fink, ISBN : 978-3-89870-297-3, Preis: 6,50 Euro.

 

Anschrift: Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal, Kontakt: Altenberger Dom-Verein e.V., Hauptstraße 267-269, 51465 Bergisch-Gladbach, Tel: 02202 30008, Fax 02202 962119. Internet: www.altenberg-dom.de. Mehr zum Jubiläum unter www.fmv750.de


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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