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Augenblick mal
Heilige Petrus und Paulus

VON: CHRISTOF BECKMANN



Nicht mehr lange hin, da geht’s in die Ferne, auf Reise – mit Auto, Bahn oder Flieger. Mit oder ohne Rücktrittsversicherung. Man stelle sich vor, er hätte so was gehabt: 11.000 Kilometer raste er vor 2000 Jahren kreuz und quer durch die Länder am Mittelmeer – ein Haudegen, der alle möglichen Situationen überlebte. Zu seinem 2000. Geburtstag war dem Völkerapostel Paulus jetzt ein Gedenkjahr gewidmet. Was er ausgehalten hat, liest Kölns Kardinal Joachim Meisner oft mit schlechtem Gewissen. Für Dr. Stefan Klöckner, Diakon am Hohen Dom in Essen, Professor für Liturgik und Gregorianik an der Folkwang-Hochschule in Essen, bleibt Paulus einfach - ein Phänomen. Und Dr. Franz-Josef Ortkemper, seit 1989 Direktor des Katholischen Bibelwerks, meint: „Das war, das war schon ein toller Bursche.“ Dass Petrus, der sehr emotional bestimmte einfacher Fischer vom See Genezareth und Paulus, der Intellektuelle, an einem gemeinsamen Festtag, heute am 29. Juni, gefeiert werden, ist für Ortkemper der Humor des Himmels …

INFO: Am Montagabend findet zum Ende des Paulusjahres im Petersdom in Rom eine große Messe statt, mit feierlicher Prozession mit den „Paulusketten“ und Feuerwerk. Im von Papst Benedikt ausgerufenen Paulusjahr haben viele Menschen in den letzten 12 Monaten ungezählte Veranstaltungen zu dessen 2000. Geburtstag mit Akademien, Vorträge, Gesprächs- und Gebetstreffen an den Völkerapostel Paulus von Tarsus erinnert. Und damit wieder einen Menschen in den Vordergrund gerückt, ohne den Glaube und Kirche als weltumspannende Gemeinschaft kaum zu denken ist. Unter den beliebtesten männlichen Vornamen geht es für Paulus von Platz 180 seit den 70ern längst wieder steil bergauf: Im vorletzten Jahr Platz 12, 2008 Platz 9, jetzt, im ersten Quartal 2009 schon Platz 6. Im katholischen Heiligenkalender sind ihm gleich fünf spezielle Festtage im Jahr gewidmet (Festtage: 25. Januar Gedenktag Pauli Bekehrung; 16. April Überführung der Kopfreliquie in die Basilika S. Giovanni in Laterano; 6. Juli Gedenktag an die erste Ankunft Paulus' in Rom; 1. September Tag des Gedenkens an die Wiedererlangung seiner Sehkraft nach dem Bekehrungserlebnis vor Damaskus; 18. November Fest der Kirchweih der Basiliken von Petrus - S. Pietro - und Paulus - S. Paolo fuori le Mura in Rom). Den 29. Juni teilt er sich mit Petrus, auf den die offizielle Zählung aller 265 Päpste in der Geschichte zurückgeht.
Mehr: www.paulusjahr.de.

Petrus und Paulus: Petrus (griechisch, „der Fels“), geboren um Christi Geburt in Betsaida (Galiläa), gestorben 64 oder 76 in Rom. Paulus (von lateinisch für „der Kleine, Demütige“), geboren um 5 nach Christi Geburt in Tarsos (Türkei), gestorben 67 in Rom. Jesus machte Simon, genannt Petrus, einen einfachen Fischer aus Kafarnaum am See Genesareth, zu seinem wichtigsten Gefolgsmann. Er war der Sprecher und Anführer der Apostel, und gehörte gemeinsam mit Jakobus und Johannes zu den engsten Vertrauten Jesu. Auch nach den Pfingstereignissen war Petrus der Kopf der jungen Christengemeinde in Jerusalem. Später ging er nach Antiochien und Kleinasien, um dort zu missionieren, dann nach Rom. Dort fiel er der Christenverfolgung des Kaisers Nero zum Opfer, der ihn, vermutlich in seinen Gärten unweit des heutigen Vatikan, kreuzigen ließ. Paulus, der aus Tarsos stammte, und von seinen Eltern das römische Bürgerrecht geerbt hatte, hieß ursprünglich Saulus und sah in der neuen Bewegung mit ihrem gekreuzigten Messias einen Affront gegen die religiösen Überzeugungen des ganzen Volkes sah. Das machte ihn zu einem fanatischen Christenverfolger. Sein Damaskuserlebnis, bei dem ihm der Gekreuzigte erschien, machte ihn zum Missionar im ganzen Mittelmeerraum. Er setzte sich beim ersten Konzil in Jerusalem dafür ein, dass auch Menschen getauft werden durften, die zuvor keine Juden waren. Um das Jahr 61 in Rom zum Tod verurteilt, wurde er enthauptet. Über dem Grab des Petrus baute man im Mittelalter den ersten Petersdom, die Reliquien des Apostels Paulus befinden sich in der Kirche San Paolo fuori le mura in Rom.

Unsere Gesprächspartner: Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln; Dr. Stefan Klöckner, Diakon am Hohen Dom in Essen, Professor für Liturgik und Gregorianik an der Folkwang-Hochschule in Essen; Dr. Franz-Josef Ortkemper, seit 1989 Direktor des Katholischen Bibelwerks in Stuttgart.

Programm in Münster:

28. Juni
Hl. Petrus und Paulus, Patronatsfest der Domkirche und des Bistums (St. Paulus-Dom)
07.00 Uhr - hl. Messe
08.30 Uhr - hl. Messe
10.00 Uhr - Kapitelsamt – Es singt die Schola Ludgeriana.
11.30 Uhr - hl. Messe
15.00 Uhr - Vesper – Es singt die Schola Breuliana.
18.30 Uhr - hl. Messe

Montag, 29. Juni
18.30 Uhr - Pontifikalamt zum Abschluss des Paulus-Jahres Francis Kardinal George OMI (Erzbischof von Chicago) feiert das Pontifikalamt.

Sonntag, 28. Juni 2009
10.00 Uhr - Kapitelsamt
Es singt die Schola Ludgeriana.
Gregorianische Gesänge
 
Große Prozession: „Durch Christus bin ich stark“
Am Sonntag, 5. Juli 2009, findet die alljährliche Große Prozession statt. Das Leitwort des diesjährigen Buß- und Bittganges lautet: „Durch Christus bin ich stark“ (2 Kor 12,7-10). Die Prozession beginnt mit Stationsgottesdiensten um 10.30 Uhr in der St. Lamberti-Kirche für den Rat der Stadt, das Domkapitel, die Vertreter der Behörden und Institutionen und allen Christen aus den Gemeinden, die sich traditionsgemäß in St. Lamberti versammeln. Weitere Stationsgottesdienste sind in St. Ludgeri, St. Aegidii und Liebfrauen-Überwasser. Die Statio in St. Ludgeri ist besonders für Ordenschristen und für Menschen, die sich gegenwärtig mit der Frage nach ihrer Berufung auseinandersetzen. In St. Aegidii treffen sich insbesondere die Katholischen Verbände und karitativen Dienste. In Liebfrauen-Überwasser treffen sich um 11.00 Uhr neben den Mitgliedern der Gemeinde insbesondere Familien mit Kindern. Um 11.00 Uhr findet im Dom ein Stationsgottesdienst statt, vor allem für diejenigen, für die eine Prozession zu beschwerlich wäre. Zu allen Stationsgottesdiensten sind jeweils alle umliegenden Gemeinden eingeladen, die von dort aus die Prozession beginnen können. Bischof Dr. Felix Genn feiert um 11.30 Uhr mit allen Teilnehmern im St. Paulus-Dom die Heilige Eucharistie. Die Kollekte ist für die Aufgaben des Hl. Vaters bestimmt. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht die Möglichkeit, ein einfaches Mittagessen einzunehmen.
Mehr Infos unter www.paulusdom.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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