HOMESitemapImpressum

Home > Augenblick mal  
Augenblick mal
Vita communis in Gebet und Spiritualität

VON: CLAUDIA WEISS



Was so eine richtige WG ist, wissen nicht nur viele Studenten. Immerhin hat die Lebensform eine ziemlich lange Geschichte – denkt man an die mehr oder weniger großen Wohngemeinschaften, die seit Jahrhunderten als Klöster bezeichnet werden. Doch was für viele fromme Patres gilt, ist nicht der Normalfall. Denn Priester sind Einzelkämpfer – aber nicht überall: In ihrer „vita communis“ strukturieren Kaplan Swen Beckedahl und seinen beiden Mitbrüder ihren Tag durch Gebetszeiten und betreuen gemeinsam die Großgemeinde St. Barbara in Gelsenkirchen-Erle …

INFO: Der Heilige Jean-Baptiste Marie Vianney (* 8. Mai 1786 in Dardilly, † 4. August 1859 in Ars-sur-Formans) brillierte weniger als theologischer Gelehrter oder Kirchen-Manager, sondern als frommer Gemeindepfarrer, als gesuchter Beichtvater und verehrter Prediger. Das vierte Kind einer Bauernfamilie besuchte ab 1805 die Pfarrschule in Écully bei Lyon, 1809 wurde er zum Militärdienst eingezogen, desertierte, lebte unter falschem Namen, arbeitete ab 1810 als Dorfschullehrer, setzte 1811 sein Studium in den Seminaren in Verrières-en-Forez bei Montbrison und in Lyon fort. Trotz großer Schwierigkeiten bei der lateinischen Sprache wurde er am 13. August 1815 in Grenoble zum Priester geweiht. Zunächst Kaplan in Écully, war er ab 9. Februar 1818 Pfarrer in Ars-sur-Formans bei Lyon, einer vernachlässigten Gemeinde mit 240 Einwohnern. Vianney lebte in persönlicher Armut, betete viel und führte ein strenges Bußleben mit Fasten und Selbstgeißelung, er begann die verwahrloste Kirche zu renovieren, gründete 1818 eine Rosenkranzbruderschaft, später eine eucharistische Bruderschaft, 1824 eine Mädchenschule, 1827 ein Haus für Halb- und Vollwaisen (La Providence) und 1832 eine Knabenschule. Durch den gesuchten Beichtvater und Prediger wurde Ars ab 1826 zum Pilgerort. Von zahlreichen Heilungen und Wundern wurde berichtet, mehrfach versuchte er aus Ars zu fliehen. Nach Anfeindungen und Verleumdungen wurde er 1850 zum Ehrendomherrn und 1855 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Er starb am 4. August 1859 - im Alter von 73 Jahren - an Überanstrengung. Bereits 1862 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet, 1904 sein unverwester Leib exhumiert und in einen Bronzeschrein der neuen Wallfahrtsbasilika von Ars gelegt. Durch Papst Pius X. erfolgte 1905 die Seligsprechung und Pius XI. sprach ihn am 1925 heilig. Jean Marie Vianney gilt seit 1929 weltweit als Schutzpatron der Priester. Sein Gedenktag ist in der katholischen Kirche der 4. August. Das von Papst Benedikt XVI. zum Anlass des 150. Todestages des Pfarrers von Ars ausgerufene Priester-Jahr begann am 19. Juni 2009 und endet am 19. Juni 2010 mit einem großen Priestertreffen auf dem Petersplatz.

Unser Gesprächspartner: Swen Beckedahl (30), lebt als Kaplan an der 10.000 Katholiken zählenden Pfarrei St. Barbara in Gelsenkirchen-Erle (Bistum Essen) mit Pfarrer Martin Lohof und Pastor Andreas Becker in einer Gebets-, Arbeits- und Wohngemeinschaft (vita communis) im Geiste des Hl. Pfarrers von Ars zusammen. Der von Bischof Guy Bagnard von Belley-Ars 1990 gegründeten „Societé Jean Marie Vianney“ gehören auch 10 deutsche Priester an. Sie wurde als Priestergemeinschaft 2008 durch die Päpstliche Kongregation für den Klerus genehmigt. Ihr Ziel ist die Stärkung des Apostolischen Geistes ihrer Mitglieder durch inneres Gebet, Exerzitien und Austausch mit anderen Mitgliedern.
Kontakt: Kaplan Swen Beckedahl, Katholische Gemeinde St. Barbara, 45891 Gelsenkirchen-Erle, Cranger Straße 274a, Tel. (0209) 3865 / 1788, Mail: s.beckedahl(bei)st-barbara-ge.de, Internet: www.st-barbara.info.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
am0716_01.wma



Seite drucken...