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Augenblick mal
Kolping: Wählen ist wichtig

VON: CHRISTOF BECKMANN



An den Weltfinanzgipfel in Pittsburgh knüpfen sich derzeit viele Erwartungen. Wird es gelingen, ein verbindliches Regelsystem zu schaffen, das die Gefahren von wirtschaftlichen Katastrophen in Zukunft bannt? Nicht nur in Wahlkampfzeiten ein entscheidendes Thema: Denn nicht nur im Weltmaßstab, sondern auch zuhause stellt sich generell die grundlegende Frage nach dem „sozialen Kitt“ in der Gesellschaft - damit niemand auf der Strecke bleibt. Darum kümmert sich u.a. das Kolpingwerk, allein in NRW mit 100.000 Mitgliedern ehrenamtlich aktiv - nach dem Vorbild des Priesters und Gründers Adolph Kolping. Für Klaudia Rudersdorf und Klaus Arens vom Diözesanvorstand des Kolpingwerks im Bistum Essen ist die Teilnahme an der Wahl jetzt am Sonntag selbstverständlich … 

INFO: Das Kolpingwerk Deutschland erwartet von den Bürgerinnen und Bürgern, dass sie sich an der Wahl beteiligen und Mitverantwortung für die politische Zukunft unseres Landes übernehmen. Mit seinen politischen Positionen und Forderungen steht es auf dem Boden der christlichen Gesellschaftslehre:
I. Reform des Sozialstaates: Kolping vertritt das Rentenmodell der katholischen Verbände. Gemeinsam verlangen sie eine Alterssicherung, die der Lebensleistung aller Bürgerinnen und Bürger gerecht wird und dazu auf ein solides Fundament, eine von allen Bürgerinnen und Bürgern finanzierte Sockelrente, gestellt werden muss. Die katholischen Verbände bauen auf den Sockel.
II. Familie: Kolping fordert gemeinsam mit anderen katholischen Verbänden die Ermöglichung einer echten Wahlfreiheit der Familien bei der Betreuung und Erziehung der Kinder. Das Elterngeld muss durch ein Erziehungsgeld für alle Eltern bis zum dritten Geburtstag des Kindes ergänzt werden, damit Eltern Erziehung und Berufstätigkeit so miteinander vereinbaren können, wie sie es wünschen.
III. Arbeitswelt: Kolping spricht sich für einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn aus. Die Höhe des Mindestlohnes soll sich nach dem jährlich zu ermittelnden soziokulturellen Existenzminimum richten und nicht unter 7,50 € pro Stunde liegen.
IV. Jugend und Arbeitswelt: Die Kolpingjugend fordert die verbesserte Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements seitens der Arbeitgeber. Wer ehrenamtlich aktiv ist, erwirbt viele Kompetenzen, die auch am Arbeitsplatz nützlich sind. Ehrenamtlich Engagierte sollten bei der Personalauswahl bevorzugt berücksichtigt werden. Nach dem Einstieg in Ausbildung und Beruf sollte das parallele Engagement ermöglicht und gefördert werden.
Weitere politische Forderungen des Kolpingwerkes Deutschland und zur Kampagne des Kolpingwerkes Deutschland zur Bundestagswahl 2009. Infos unter www.wahl2009.kolping.de. Aufruf der katholischen Bischöfe zur Bundestagswahl: http://www.dbk.de/imperia/md/content/pressemitteilungen/2009-2/2009-107a-aufruf_zur_bundestagswahl.pdf

Info zu Adolph Kolping: Geboren am 8. Dezember 1813 in Kerpen, gestorben am 4. Dezember 1865 in Köln, war der „Gesellenvater“, Sohn einer Tagelöhnerfamilie, Schuhmacher von Beruf und später Priester und Gründer des internationalen Kolpingwerks. Während der Schusterausbildung hatte er gesehen, wie hart die Handwerksgesellen auf der Reise um ihr tägliches Brot kämpfen mussten. Der Tradition folgend, zog er selbst zehn Jahre lang als „fahrender Geselle“ von Ort zu Ort. Mit 23 Jahren besuchte Kolping abermals die Schule. Er machte sein Abitur in Köln und studierte anschließend in München und Bonn Theologie. 1845 in Köln zum Priester geweiht, arbeitete er vier Jahre lang als Kaplan in Wuppertal-Elberfeld. 1849 nach Köln versetzt, gründete er noch im selben Jahr den ersten Gesellenverein, die Keimzelle der noch heute bestehenden Kolpingbewegung. Vier Jahre später wurde in Köln das erste Gesellenhaus eröffnet. Adolph Kolping starb am 4. Dezember 1865 in Köln. Sein Grab befindet sich dort in der Minoritenkirche. Anlässlich seines Besuches in Köln im Jahre 1980 erinnerte Papst Johannes Paul II. daran, dass man auch für die Kirche heute „solche Leitbilder wie Adolph Kolping“ brauche. Elf Jahre später, am 27. Oktober 1991, sprach der Papst den „Gesellenvater“ selig. Am 4. Dezember steht er auf dem Heiligenkalender.
Infos zum Kolpingwerk Essen: www.kolping-essen.de und zu Adolf Kolping: www.kolping.de.

Unsere Gesprächspartner: Klaudia Rudersdorf, stellvertretende Vorsitzende des Kolping-Diözesanverbands Essen, Tel. 0201 / 281565, E-Mail: k.rudersdorf(bei)kolping-dv-essen.de; Klaus Arens (Verantwortlicher für Politk, Mittbestimmung und soz. Selbstverwaltung), Tel. 0208 / 460541, E-Mail: k.arens(bei)kolping-dv-essen.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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