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Augenblick mal
Heute: Namenstag Andreas

VON: CHRISTOF BECKMANN



Der erste Tag nach dem 1. Advent – und morgens lockt schon das Türchen mit den Süßigkeiten. Da wollen wir mal durchzählen, bis es endlich soweit ist. In „Augenblick mal“ starten wir heute auch einen kleinen Adventskalender, der läuft aber nicht mit Zahlen, sondern nach dem Alphabet. Und das beginnt mit „A“ wie „Apostel Andreas“, einer der großen Gestalten aus der Frühzeit der Kirche. Sein Martyrium für den Glauben steckt bis heute in der Bezeichnung „Andreaskreuz“. Wer war dieser Andreas, der z.B. bei den orthodoxen Christen besonders verehrt wird? Nachgefragt bei einem Ordensbruder ….

INFO: Nach der Bibel stammten Andreas und sein jüngerer Bruder Simon (Petrus) aus Bethsaida am See Gennesaret, besaßen ein Haus in Kafarnaum (Mk 1,29) und waren Fischer. Das Johannesevangelium berichtet, Andreas sei zuerst ein Jünger Johannes des Täufers gewesen, der ihn dann an Jesus wies, worauf er auch seinen Bruder Simon zu Jesus führte mit der Botschaft Wir haben den Messias gefunden (Joh 1,35-42 EU). Daher kommt sein traditioneller Beiname der „Erstberufene“. Nach Berichten von Kirchenvätern (Eusebius von Caesarea, Gregor von Nazianz, Hieronymus) predigte er in Epirus, Kappadokien, Skythien, Thrazien, Makedonien und Achaia, soll sogar im heutigen Ostanatolien und Georgien gepredigt haben. Die spätere Tradition stellt ihn an die erste Stelle in der Abfolge der Bischöfe und Patriarchen von Byzanz (bzw. Konstantinopel).

Nach übereinstimmenden Berichten ist er zur Zeit Neros vom Statthalter Aegeas bzw. Aegeates in Patras, dem Sitz des Statthalters in der griechischen Präfektur Achaia, gekreuzigt wurde. Dies geschah der Legende nach an einem Kreuz mit schrägen Balken, dem sog. Andreaskreuz, dessen Reliquien in der Κirche des Heiligen Andreas in Patras aufbewahrt werden. Als Todestag wird der 30. November überliefert, der sowohl in der römisch-katholischen, als auch in der orthodoxen Kirche der Tag des Heiligen Andreas ist. Der Andreastag und sein Vorabend (Andreasnacht) leiten die Bräuche der Adventszeit ein. Nach altem Volksglauben ist diese Nacht (so genannte Losnacht, wie auch Weihnachten, Silvester oder Hl. Thomas (21.12.) besonders dazu geeignet, den gewünschten künftigen Ehepartner an sich zu binden oder erstmal herauszufinden, wer es denn sein wird.

Andreas ist Schutzheiliger der Fischer, der Liebenden und des Ehestandes, er gilt als der Apostel Kleinasiens, Konstantinopels und der Russen und ist der Nationalheilige von Russland und Schottland. Seine Bedeutung für die orthodoxe Kirche ist vergleichbar – wenn auch nicht ganz so herausragend – mit der seines Bruders Petrus für die römisch-katholische Kirche. Bartholomäus I., der heutige Erzbischof von Konstantinopel und Ökumenischer Patriarch, gilt als 270. Nachfolger des Apostels Andreas.

Eine Armreliquie gelangte über die Stiftskirche von Rees am Niederrhein 1257 in die Kirche St. Andreas nach Köln, wo sie schließlich 1997 ihren Platz im Apostelschrein im Chor der Kirche fand. Attribute in der bildenden Kunst sind Fisch, Strick, X-förmiges Kreuz.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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