HOMESitemapImpressum

Home > Augenblick mal  
Augenblick mal
Ortstermin: Petrus Canisius

VON: CHRISTOF BECKMANN / CLAUDIA WEISS


Viele kennen das – Studenten sowieso: das Leben in einer WG hat so seine Vorteile – aber lebenslang? In der Brüdergemeinschaft der Canisianer sind sie das seit über 150 Jahren gewohnt. 1854 gegründet, leben sie für die Gemeindesozialarbeit und -seelsorge. Ein Besuch bei Bruder Ludwig Rensing von den Canisianern im Bistum Münster: Er stellt seinen Orden vor und erklärt, welche Bedeutung ihr Namenspatron, der Schriftsteller und Gelehrte Petrus Canisius für sie hat. Denn er steht in der nächsten Woche auf ihrer Tagesordnung …

INFO: Petrus Canisius, geboren am 8. Mai 1521 als Sohn des Bürgermeisters von Nimwegen. Ab 1536 besuchte er das Montaner-Gymnasium nach Köln geschickt, an dem die Lehre des Thomas von Aquin gelehrt wurde, ab 1538 studierte er in Köln weltliches Recht und in Löwen Kirchenrecht. 1540 erlangte Petrus Canisius den Doktortitel der Philosophie. Als achtes Mitglied des jungen Ordens trat Petrus Canisius an seinem 22. Geburtstag als erster Deutscher am 8. Mai 1543 bei den wenige Jahre zuvor gegründeten Jesuiten ein. Als erster deutscher Ordensprovinzial begründete er den maßgeblichen Einfluss der Jesuiten bei der Gegenreformation in Deutschland. Er war Rektor und Theologieprofessor der Universität Ingolstadt (heute Ludwig-Maximilians-Universität München), predigte in Wien, lehnte dort die Wahl zum Bischof ab und entfaltete ein reges Wirken im süddeutschen Raum. Auf den Theologen und Schriftsteller gehen die ersten katholischen Katechismen zurück: Sein Katechismus erschien 1555 unter dem Titel Summa doctrinae christianae. Bis zu seinem Tod wurden 200 Auflagen gedruckt und in 15 Sprachen übersetzt. In seinen letzten Lebensjahren gründete er 1580 im Schweizer Freiburg im Üchtland das Kollegium Sankt Michael, das später nach Feldkirch und schließlich nach St. Blasien im Schwarzwald verlegt wurde. Nach seinem Tod wurde er in der Fribourger Universitätskirche St. Michael beigesetzt. 1869 wurde er selig- und 1925 von Pius XI. heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer ernannt. Leo XIII. bezeichnete ihn als den „Zweiten Apostel Deutschlands“ nach Bonifatius. Sein Gedenktag ist der 21. Dezember (Allgemeiner Römischer Kalender), in Deutschland verlegt auf 27. April. Petrus Canisius wird dargestellt mit Schädel, Kruzifix und Katechismus.

Brüdergemeinschaft der Canisianer: Die 1845 von Johann Bernhard Brinkmann ins Leben gerufene Brüdergemeinschaft („Weltpriester-Kongregation zu Kevelaer unter dem Titel der schmerzhaften Gottesmutter“) engagiert sich in der Diözese Münster von Anfang an in verschiedenen pastoralen und sozialen Diensten. Schwerpunkt war die pädagogische Arbeit mit gefährdeten und behinderten Jugendlichen und der Aufbau von entsprechenden Einrichtungen. Leiter Bruder Ludwig Rensing lebt seit 1976 in der Brüdergemeinschaft, arbeitet in der geistlichen Begleitung und ist in der Exerzitienarbeit tätig. Die Brüdergemeinschaft zählt 33 Mitglieder im Alter zwischen 31 und 92 Jahren und ist überwiegend im Bistum Münster, aber auch in den Bistümern Hildesheim und Tula/Mexiko vertreten, mit dem eine Münsteraner Bistumspartnerschaft besteht.
Kontakt:
Brüdergemeinschaft der Canisianer, Canisiusweg 23, 48151 Münster, Tel. 0251 / 77768-0, http://www.canisianer.de/.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
am0424_03.wma



Seite drucken...