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Augenblick mal
Morgen: Bonifatius

VON: CHRISTOF BECKMANN



Dieser Kriminalfall erschütterte Deutschland – jedenfalls, was man damals unter Deutschland verstand: Morgen jährt sich ein Mordanschlag, dem Dutzende Menschen zum Opfer fielen. Schauplatz des blutigen Gemetzels: Dokkum in Friesland, ein Überfall auf eine Messe. Der Prediger, knapp 80 Jahre alt, war Bonifatius, der „Apostel der Deutschen“. Für Ludger Schepers, Weihbischof in Essen, eine faszinierende Figur …

INFO: Bonifatius, 672/73 als Sohn einer Adelsfamilie im Königreich Wessex in England mit dem Namen „Winfrid“ geboren, trat gegen den Willen seines Vaters ins nahe gelegene Kloster Exeter ein. Mit zahlreichen Kloster- und Bistumsgründungen legte der vom Papst zum Legaten ernannte Benediktinermönch (www.benediktiner.de) und spätere Bischof von Mainz die Grundlagen für die katholische Kirche in den deutschsprachigen Ländern. Am 5. Juni 754 wurde er auf Missionsreise nahe dem friesischen Dokkum ermordet. Zahlreiche Veranstaltungen erinnerten 2004 an den „Apostel der Deutschen“ und „Wegbereiter des Abendlandes“, die deutschen Bischöfe legten bei ihrer Herbstvollversammlung (20.-23. September 2004) am Ort seiner Grablege ein „Wort aus Fulda“ als „Vision für eine Neuevangelisierung Deutschlands“ vor. Mehr: Ein informatives Sonderheft hat die KNA unter dem Titel „Apostel der Deutschen“ zusammengestellt. Link: http://www.kna.de/produkte/sonderhefte/bonifatius.html.

Unser Gesprächspartner: Ludger Schepers (57), in Oberhausen-Osterfeld geboren, studierte nach seinem Abitur am mathematisch-naturwissenschaftlichen Novalis-Gymnasium in Oberhausen Theologie und Philosophie in Bochum und Freiburg. Am 2. März 1979 weihte ihn Bischof Dr. Franz Hengsbach zum Priester. Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Bonifatius in Essen-Huttrop, später in Herz Jesu, Duisburg-Neumühl. 1986-1990 Stadtjugendseelsorger in Oberhausen und Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Antonius in Oberhausen-Alstaden. 1990 Pfarrer von St. Judas Thaddäus in Duisburg-Buchholz, 1994 Lizentiat im Kirchenrecht an der Universität in Münster, ab 1995 Diözesanrichter tätig, ab 1999 Mitglied im Priesterrat und im Kirchensteuerrat im Bistum Essen. 2002 Dechant des Dekanates Duisburg-Süd, 2006 Pfarrer der neu errichteten Pfarrei St. Judas Thaddäus, Duisburg-Buchholz. Im August 2007 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Päpstlichen Ehrenkaplan mit dem Titel „Monsignore“, am 19.9.2008 zum Titularbischof der erloschenen Diözese Neapolis in Proconsulari (Nordafrika) und zum Weihbischof in Essen. Sein Leitspruch ist ein Ausspruch des Heiligen Benedikt: „Ut in omnibus glorificetur deus“ (Damit Gott in allem verherrlicht werde). Mehr: www.bistum-essen.de.
Bild: Bistum Fulda

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken: Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken ist von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Förderung der Diaspora-Seelsorge beauftragt. Das Hilfswerk mit Sitz in Paderborn unterstützt Katholiken, die weit verstreut als Minderheit unter Anders- und Nichtglaubenden leben, vornehmlich in Ost- und Norddeutschland, Skandinavien, Estland und Lettland. In diesen Regionen und Ländern beträgt der Katholikenanteil an der Gesamtbevölkerung oft nur zwischen einem und fünf Prozent.
Mit Spenden fördert das 1849 von Laien gegründete Bonifatiuswerk den Bau und die Renovierung von Kirchen und Gemeindezentren, Jugend- und Bildungshäusern, katholischen Schulen und Kindergärten sowie die Motorisierung von Pfarreien mit der Diaspora-MIVA. Es unterstützt mit der Diaspora-Kinder‑ und Jugendhilfe Projekte der Glaubensweitergabe wie die Religiösen Kinderwochen (RKW) und Frohen Herrgottstunden sowie pastorale und sozial-karitative Projekte. Mit missionarischen Initiativen wie der „Weihnachtsmannfreien Zone“, bundesweit versandten Erstkommunion- und Firmmaterialen sowie jüngst mit Neugeborenentaschen und Glaubensrucksäcken bringt sich das Bonifatiuswerk in die praktische Glaubensverkündigung in ganz Deutschland ein.
Jedes Jahr führt das Bonifatiuswerk den traditionellen Diaspora-Sonntag durch, an dem in allen Gemeinden Deutschlands in einer Solidaritätsaktion für die Katholiken in der Vereinzelung gesammelt wird.
Weitere Informationen im Internet unter www.bonifatiuswerk.de sowie unter Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, Kamp 22, 33098 Paderborn, Telefon 0 52 51/29 96-0, E-Mail: info(bei)bonifatiuswerk.de.

 

 


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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