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Augenblick mal
Haiti – sieben Monate danach

VON: CHRISTOF BECKMANN / URTE PODSZUWEIT



Einigermaßen eigenartig ist das schon, dass sich in den letzten Wochen Nachrichten über Naturkatastrophen häufen. Ob in China, in Russland, nicht zuletzt in Pakistan, wo für die Flutopfer die internationale Hilfe anrollt. Katastrophen aber können manchmal ein ziemlich kurzes Gedächtnis haben – daran erinnert ein Desaster, dessen Auswirkungen immer noch spürbar sind: 12. Januar 2010 – ein gewaltiges Erdbeben erschüttert den Karibikstaat Haiti. Gemessen an den Opferzahlen war es das weltweit verheerendste Beben des 21. Jahrhunderts. Père Baudelaire erlebte die Katastrophe mit und hofft auf tatkräftige Hilfe des Kindermissionswerks „Die Sternsinger" in Aachen …

INFO: 12. Januar 2010 um 21:53 UTC (16:53 Uhr Ortszeit): Ein gewaltiges Erdbeben erschüttert den Karibikstaat Haiti - gemessen an den Opferzahlen das schwerste Beben in der Geschichte Nord- und Südamerikas, das weltweit verheerendste Beben des 21. Jahrhunderts. Vorsorgeplanungen für einen derartigen Katastrophenfall gab es nicht, die medizinische Infrastruktur wurde von den Zerstörungen mitbetroffen oder durch den Hilfsbedarf überfordert. Nach Schätzung der Mission der Vereinten Nationen in Haiti beträgt die Zahl der Toten zwischen 250.000 und 300.000, etwa 300.000 weitere Personen wurden verletzt und 1,2 Millionen obdachlos. Die Katholische Kirche in Haiti geht hingegen von 500.000 Toten aus und beruft sich dabei auf die Berichte verschiedener Hilfsorganisationen. Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes sind bis zu drei Millionen Menschen von dem Erdbeben betroffen, ein Drittel der Bevölkerung Haitis. Zehn Tage nach dem Beben wurde die Suche nach Überlebenden offiziell eingestellt. In Port-au-Prince selbst wurden neben Tausenden von anderen Bauwerken auch die katholische Kathedrale von Port-au-Prince, bei deren Einsturz starb auch der Erzbischof von Port-au-Prince, Joseph Serge Miot. Die Ermittlung der genauen Opferzahlen erweist sich als schwierig, weil viele der Opfer nicht identifiziert und ohne genaue Zählung in Massengräbern verscharrt oder von ihren Angehörigen an Ort und Stelle begraben wurden.

Père Baudelaire, Projektpartner des Päpstlichen Kindermissionswerks „Die Sternsinger" in Port-au-Prince, unterrichtet mit seinen Lehrerkollegen rund 650 Schülerinnen und Schüler in der Schule „Basile Moreau". Seit dem 12. Januar 2010 ist der Schulalltag der „Ecole Basile Moreau" stark verändert. Auf dem Schulhof wurde ein Zeltlager errichtet, zwischenzeitlich sind dort bis zu 500 Menschen mit Nahrung und Medikamenten versorgt worden. Im Unterricht gibt es jetzt Tanz- und Musikworkshops, die den Kindern helfen sollen, die traumatischen Erlebnisse leichter zu verarbeiten.

Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger": Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als 690 Millionen Euro wurden seither gesammelt, über 56.300 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 51. Aktion zum Jahresbeginn 2009 sammelten die Mädchen und Jungen aus 12.087 Pfarrgemeinden 39,6 Millionen Euro. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, der Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe.

Unser Gesprächspartner: Dr. Franz Marcus (Leiter der Projektabteilung des Kindermissionswerks) war im Juli in Haiti und hat mit Projektpartnern vor Ort gesprochen. Alle Informationen zur 52. Aktion Dreikönigssingen auf der Website www.sternsinger.de. Kindermissionswerk „Die Sternsinger", Stephanstr. 35, 52064 Aachen, E-Mail: roemer(bei)kindermissionswerk.de, www.kindermissionswerk.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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