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Augenblick mal
100 Jahre Franz Hengsbach

VON: CHRISTOF BECKMANN



Morgen vor 100 Jahren, am 10.September 1910, wurde Franz Hengsbach, der erste Bischof des Bistums Essen, in Velmede/Sauerland geboren. Am Samstag wird das Bistum Essen seiner gedenken. An „Kumpel Franz“, den „Ruhrbischof“, erinnern sich noch viele – man muss nur mal in einer Kneipe nachfragen …

INFO: Franz Hengsbach, geboren am 10.9. 1910 in Velmede (Sauerland), war ältestes von acht Kindern auf einem landwirtschaftlichen Anwesen und kam mit 12 Jahren bei einem Besuch bei seinen priesterlichen Onkel Konrad in Schalke zum ersten Mal mit der Welt eines Pfarrers und der Großstadt in Berührung. 1926 wechselte er in die Obertertia an das Gymnasium Theodorianum in Paderborn, machte 1931 Abitur, trat im selben Jahr in das Erzbischöfliche Theologenkonvikt ein und studierte Philosophie und Theologie. Nach Freisemester an der Universität in Freiburg im Breisgau kehrte er wieder nach Paderborn zurück und wurde 1937 von Erzbischof Dr. Kaspar Klein zum Priester geweiht.

Seine erste Stelle erhielt Franz Hengsbach im Ruhrgebiet, in St. Marien in Herne-Baukau, er wurde 1944 in Münster zum Doktor der Theologie promoviert und 1946 Generalsekretär der Akademischen Bonifatius-Einigung in Paderborn. 1947 Generalsekretär des Zentralkomitees zur Vorbereitung der deutschen Katholikentage, 1948 Leiter des Erzbischöflichen Seelsorgeamtes in Paderborn, 1952 Generalassistent des Zentralkomites der deutschen Katholiken und Päpstlicher Hausprälat. 1953 Titularbischof von Cantano und Weihbischof in Paderborn. In seinem Bischofsring war ein Stück Kohle aus der Schachtanlage Hannover-Hannibal in Bochum, darauf eine antike Münze mit dem Kreuze im Lorbeerkranz.

1958 wurde er erster Bischof des neu gegründeten Bistums Essen. 1960 berief ihn Johannes XXIII. in die Konzilsvorbereitungskommission für die Laienarbeit, 1961 wurde er Militärbischof und mit der Leitung des neu gegründeten Hilfswerkes Adveniat beauftragt. 1971 kaufte er als Mittelsmann Aldi-Chef Theo Albrecht mit 7 Millionen Mark frei. Mehr als zwei Jahrzehnte bestimmte er als Vorsitzender der Finanzkommission die Arbeit des Verbandes der Diözesen mit. An der Spitze der Kommission Weltkirche trat er für Asylbewerber und Flüchtlinge ein. 1980 Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, 1988 von Papst Johannes Paul II. zum Kardinal ernannt. Am 21. Februar 1991 trat er als Bischof von Essen zurück und starb am 24. Juni 1991. Er wurde in der Adveniat-Krypta des Essener Domes beigesetzt.

Am Samstag, 10. September, begeht das Bistum Essen den Geburtstag mit einem von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck gefeierten Pontifikalamt um 18.30 Uhr im Essener Dom. Im Anschluss an den Gottesdienst würdigt Professor Dr. Hans-Jürgen Brandt den ersten Ruhrbischof mit einem Festvortrag im Dom unter dem Titel „Der Bischof ist vor Ort gegangen - 100 Jahre Franz Kardinal Hengsbach“.

Buchtipp: Hans Jürgen Brandt / Klaus Hellmich: Zeitzeuge Kardinal Franz Hengsbach. Zum Gedenken an den Gründerbischof des Bistums Essen 1910-1991. Herausgegeben im Auftrag des Bistums Essen, Vorwort von Wolfgang Große, ISBN 3-592-87801-8, ISBN3592878018, viele Abbildungen, 120 Seiten. (s.Bild)

LINKTIPPS:
Sonderseiten des Bistums Essen
Sonderseite der Katholischen Militärseelsorge


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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