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Augenblick mal
Essen: Besuch bei Madonna

VON: CHRISTOF BECKMANN



Mitten in NRW gibt es in diesem Jahr eine Attraktion aus 50 Städten: Das Kulturhauptstadtjahr sorgt für Besucher aus aller Herren und Frauen Länder. Die Zeche Zollverein, ein Weltkulturerbe, hat viel zu bieten, stellen sie fest. Aber es gibt auch andere Orte, an denen man nicht nur tief in eine fast vergessene Geschichte eintaucht: Zum Beispiel den Dom zu Essen. Dort ist die „Goldene Madonna“ eine Hauptattraktion: Heute, am Fest Mariä Geburt, ein Besuch bei der ältesten vollplastischen Marienfigur der Welt ….

INFO: Die Essener Domschatzkammer verzeichnet seit ihrer Wiedereröffnung 2009 bereits einen großen Besucherandrang. Die in neu gestalteten Räumen gezeigten alten Schätze gehen zurück auf das Leben der religiösen Frauengemeinschaft, die seit Mitte des neunten Jahrhunderts in Essen lebte. Der Adlige Altfrid, später Bischof von Hildesheim, gründete um 850 ein vornehmes Stift für adlige Frauen und Mädchen. Das Stift hatte seine erste große Blüte im 10. und 11. Jahrhundert, als es neben Quedlinburg und Gandersheim zu den drei großen Familienstiften des ottonischen Kaiserhauses gehörte. In dieser Zeit entstanden die vier kostbaren Gemmenkreuze, die Lilienkrone, das Kreuznagelreliquiar, das Evangeliar der Theophanu mit dem berühmten Buchdeckel und andere Kostbarkeiten, die heute noch in der Schatzkammer aufbewahrt werden. Der siebenarmige Leuchter, ebenfalls um das Jahr 1000 geschaffen, schmückt noch heute die Essener Münsterkirche. Bedeutendstes Kunstwerk dieser Blütezeit ist die Goldene Madonna, eines der ältesten vollplastischen Bildwerke des Mittelalters. Diese Gruppe von Kunstwerken aus dem 10. und 11. Jahrhundert bildet die weltweit wichtigste Sammlung ottonisch-salischer Goldschmiedekunst. Ebenfalls einzigartig und kostbar ist die Gruppe der rund 30 gotischen Kunstwerke des Schatzes: Reliquiare, Kreuze, Monstranzen, Kelche und Handschriften, dazu die berühmten emaillierten Broschen aus der Zeit um 1400. Diese Werke entstanden in der Zeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert im Anschluss an den gotischen Neubau der Kirche und zeugen von der zweiten, langen Blüte des Damenstiftes im späten Mittelalter. Einige der liturgischen Geräte werden heute noch im Gottesdienst benutzt. Die neu gestaltete Ausstellung - unter anderem jetzt durch einen neuen behindertengerechten Eingang vom ebenfalls neu gestalteten Domhof in der Essener Innenstadt aus zu erreichen - ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Besucherbetreuung: Rainer Teuber, Tel. 0201 / 2204-206, E-Mail: rainer.teuber(bei)bistum-essen.de.

Mehr unter: www.domschatz-essen.de, www.frauenstift.de, www.bistum-essen.de.
Bild: privat


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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