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Augenblick mal
Buße auf der Schussfahrt

VON: MARGRET WAND / PEP



Es geschah vor 15 Jahren: Der Buß– und Bettag als arbeitsfreier und gesetzlicher Feiertag wurde abgeschafft. Das sollte helfen, die Pflegeversicherung zu finanzieren. Als evangelischer Feiertag hat der Buß- und Bettag aber weiterhin einen festen Platz im Leben der Menschen. Denn Buße – Umkehr – ist aktuell wie eh und je auf der Schussfahrt des Lebens!

INFO: Es geschah 1995: Die Pflegeversicherung wurde eingeführt und der Buß– und Bettag als arbeitsfreier und gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Er sollte helfen, die Pflegeversicherung zu finanzieren. Denn die Beiträge zur Pflegeversicherung werden von Arbeitnehmern und Arbeitgebern je zur Hälfte aufgebracht. Um die Belastung für die Arbeitgeber möglichst gering zu halten, wurde ein Feiertag gestrichen, der stets auf einen Werktag fällt.

Ursprünglich wurde dieser Feiertag vom Staat eingeführt. Die Buß- und Bettage gehen auf einen Brauch im römischen Reich zurück: In Krisenzeiten sollte eine besondere Sühne die Götter gnädig stimmen. Der erste evangelische Buß- und Bettag fand 1532 in Straßburg als Reaktion auf die Türkenkriege statt.

Insgesamt kam es dann im 16. und 17. Jahrhundert zu einer regelrechten Inflation von Buß- und Bettagen; 1878 gab es in den deutschen Ländern 47 Bußtage an 24 Terminen. Ein einheitlicher Buß- und Bettag wurde 1934 von der Evangelischen Kirche in Deutschland eingeführt. Mit Erlass von Adolf Hitler wurde er 1939 auf einen Sonntag verlegt und damit faktisch abgeschafft. Von 1981 bis 1995 war er dann wieder in der ganzen Bundesrepublik Deutschland gesetzlicher Feiertag.

Die Gottesdienste werden jetzt häufig in den Abendstunden gefeiert, dabei nimmt die Besinnung auf politische Verantwortung und die gemeinsame Beichte einen großen Raum ein. Die Beichte, im Protestantismus in der Regel Gemeinschaftsbeichte, betont weniger die Schuld des Einzelnen als vielmehr die Kollektivschuld. Nach evangelischer Auffassung meint Buße Umkehr und Sinnesänderung.

Ganzjährig bieten Beratungsstellen Hilfen zur Umkehr an bei persönlichen Schussfahrten wie Beziehungsproblemen, Schwangerschaftskonflikten, Drogenabhängigkeit und Erziehungsfragen. Die Beratung ist unabhängig davon, was der Ratsuchende glaubt oder woher er kommt. Die Beratung erfolgt online, per Telefon oder im persönlichen Gespräch.

Mit einem Klick finden Sie hier eine Übersicht über die Angebote – auch in Ihrer Nähe.

www.evangelische-beratung.info


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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