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Augenblick mal
Morgen: Tag der Migranten

VON: CHRISTOF BECKMANN



Genau eine Woche noch – dann ist er erreicht: Der Heilige Abend – endlich: Die Flöten raus, ein Lied oder zwei - und dann mal gucken, was unter dem Baum liegt. Vielleicht ist ja eine wirkliche Überraschung dabei. Im Ritual der Weihnachtstage taucht da aber eine Geschichte auf, die so gar nicht in die ganze traute Stimmung zu passen scheint: Schließlich ist in der Weihnachtsgeschichte selbst von Flucht, Mord & Totschlag die Rede. In diesem Zeichen steht ein Tag, der morgen rund um die ganze Welt begangen wird: Am 18. Dezember begehen die Vereinten Nationen den Internationalen Tag der Migranten. Für Selim Adem ist jeder Tag „Tag des Migranten“. Sein ganzes Volk – irakische Christen - wird zur Migration gezwungen. Über ihr Schicksal darf man nicht schweigen, gerade jetzt im adventlichen Lichterglanz….

INFO: In den vergangenen Monaten hat die Gewalt gegen Christen im Irak stark zugenommen. Seit dem Sturz Saddam Husseins 2003 hat laut Schätzungen die Hälfte der einst etwa eine Million Christen das Land verlassen. Nach Angaben des Nahostreferenten der Göttinger Menschenrechtsorganisation „Gesellschaft für bedrohte Völker“, Kamal Sido, sind allein aus der Hauptstadt Bagdad seit 2003 über 300.000 Christen geflüchtet, viele davon auch in den nördliche Regionen des Landes mit einem hohen christlichen Bevölkerungsanteil. Angesichts der jüngsten Gewalttaten gegen Christen – zwei aktueller weiterer Morde in Mossul und dem Massaker an fast sechzig Gläubigen Ende Oktober in Bagdad – gab es in zahlreichen Orten Demonstrationen. Auch das Bistum Essen, der Caritasverband für das Bistum Essen, die Internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi und die Katholisch-Chaldäische Gemeinde in Essen-Katernberg organisierten am 30. November einen Schweigemarsch in die Essener, um ihre Solidarität mit den Christen im Irak zu bekunden. In dem gemeinsamen Aufruf der Veranstalter hieß es: „Wir müssen alles uns Mögliche tun, damit es Terroristen nicht gelingt, das Christentum im Irak auszulöschen.“ Bei ihrem Schweigemarsch beteten die Teilnehmer für die Opfer und für ein Ende der Gewalt, zugleich forderten sie die internationale Staatengemeinschaft, vor allem die irakische Regierung und die irakischen Behörden auf, für die Sicherheit der Christen und aller anderen religiösen Minderheiten im Irak zu sorgen. Im Essener Dom feierten die Demonstranten einen Wortgottesdienst mit dem Essener Weihbischof Franz Vorrath.

Unsere Gesprächspartner: Rudi Löffelsend / Caritasverband für das Bistum Essen, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit/Auslandshilfe, rudi.loeffelsend(bei)t-online.de; Weihbischof Franz Vorrath, mehr im Internet: www.bistum-essen.de, www.caritas-essen.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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