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Augenblick mal
Glückauf, sagt der Weihbischof

VON: CHRISTOF BECKMANN



So ein Schreibtisch ist doch eine schöne Sache. Und ein sicherer Arbeitsplatz, jedenfalls, wenn man an die Fallhöhe denkt. Nur selten bricht man sich dabei die Ohren, verstaucht sich die Haxen oder holt sich einen Schlag. Das ist bei anderen Arbeitsplätzen schon anders. Vor allem, wenn sie in luftiger Höhe liegen oder erst recht kilometertief in der Erde. Da gelten in Sachen sicherer Arbeitsplatz etwas andere Bedingungen als auf einem Bürohocker. Und da ist sie gefragt: Die Patronin für die gefährlichen Momente des Lebens. Barbara - am 4. Dezember auf dem Heiligenkalender. Nachgefragt bei Franz Grave, emeritierter Weihbischof in Essen ….

INFO: Barbara, geboren Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, dem heutigen Izmit oder in Heliopolis, dem heutigen Baalbek, starb um 306 in Nikomedia. Nach der Überlieferung starb sie als Märtyrerin unter Galerius Valerius Maximinus, genannt Daja. Als eine der 14 Nothelfer wird Barbara besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. An ihrem Gedenktag werden Zweige als „Barbarazweige“ von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt; blühen sie am Weihnachtsfest, dann wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Symbolisch stehen die aufgeblühten Zweige für Jesus, den „Spross aus der Wurzel Jesse“. Bekannt ist sie vor allem als Bergbauheilige. Im Rheinland galt Barbara lange als Begleiterin des Nikolaus und beschert die Kinder.

Der Tag von Barbara ist seit 1969 wie alle Gedenktage von legendarischen Gestalten nicht mehr im offiziellen Festkalender der katholischen Kirche aufgeführt. Von „Barbara“ leiten sich folgende Namen ab: Bärbel, Babette, Bab, Babs, Barbi, Barberina, Barbo, Babro, Warwara. Dargestellt wird sie mit einem Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel. Sie ist auch Patronin der Bauern, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen jähen Tod.

Unser Gesprächspartner: Weihbischof Franz Grave
Geboren 25.11.1932 in Essen; seit 1988 Weihbischof in Essen; Besuch des neusprachlichen Gymnasiums in Essen-Borbeck; 1953 Abitur; 1953-1957 Universität Bonn; 1957-1959 Priesterseminar Köln; 2.2.1959 Priesterweihe in Essen; 1959-1965 Kaplan in Duisburg-Beeck/St. Laurentius; 1965-1966 Religionslehrer und Subsidiar in Duisburg-Ruhrort/St. Maximilian; 1966-1971 Diözesanpräses des Kolpingwerkes im Bistum Essen; 1970-1993 Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamtes; 1970-1993 Geistlicher Assistent des Diözesanrates; 1973 Päpstlicher Ehrenkaplan; 1978 Residierender Domkapitular; 1979-1982 Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB); 1979 Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Frauen (KAB/F); 1982 Päpstlicher Ehrenprälat; 31.3.1988 Ernennung zum Titularbischof von Tingaria/Mauretanien und zum Weihbischof für das Bistum Essen; 3.5.1988 konsekriert in der Hohen Domkirche zu Essen; 1992 Vorsitzender der Bischöflichen Kommission ADVENIAT; 1.1.1993 Ernennung zum Bischofsvikar für gesellschaftliche und weltkirchliche Aufgaben; 21.6.1999 Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika (CAL), am 16.2.2001 Verleihung der Ehrendoktorwürde in „Teologia Pastoral“ der Katholischen Universität „Nuestra Señora Reina de la Paz“, Tegucigalpa, Honduras. Am 27. Juni 2008 hat Papst Benedikt XVI. den altersbedingten Rücktritt von Weihbischof Grave angenommen.
Schriften: Nahe bei den Menschen (Würzburg, 1996), Kuba - Kirche im Aufbruch (Würzburg, 1998), Reichtum der Armen, Armut der Reichen (2001).

Foto oben: Weihbischof Franz Grave, Foto: kipnrw


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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