Heute kommt man mit Facebook schneller nach Südafrika als zu Fuß in die Küche. Das Internet macht´s möglich: Dass das aber nicht immer so war, ist klar. Die Erfahrung machten zum Beispiel Millionen Auswanderer aus unserem Land oder die, die als Missionare in ferne Länder gingen. Deren Briefe waren noch Wochen und Monate unterwegs – wie die von Pater Augustin Holzum aus Krefeld. Zu dessen 100. Geburtstag wird am Sonntag in seine Heimatstadt eingeladen …
INFO: Pater Augustin Holzum, Taufname Karl-Heinz, geboren am 13.03.1911 in armen Verhältnissen als Sohn eines Handlungsgehilfen, wurde in St. Johann Baptist Krefeld getauft. Er besucht nach der Volksschule die Knaben-Oberrealschule, ist aktiv im „Bund Neudeutschland“ und tritt am 3. Mai 1930 in den Franziskaner-Orden ein. Am 29.06.1937 wird er im Dom zu Aachen zum Priester geweiht und nach China geschickt. Nach Sprachstudien in Peking übernimmt er 1940 seinen ersten Missionsposten auf dem Land, wird in den ersten kommunistischen Aufständen in die Provinzhauptstadt Jinan zurückbeordert und ist Volksschullehrer in Tsinan, ab 1943 Pfarrer in Pi-shien. Im Mai 1945 wird Pater Holzum von den Kommunisten verschleppt und einen Monat in einem Umerziehungslager gefangen gehalten. Auf einer Missionsreise wieder aufgegriffen, geschlagen und gefoltert, hängt man ihn stundenlang an den Daumen auf. Nach dem Weihnachtsgottesdienst in einem Außenposten der Pfarrei Yaen-tou wird er mit einem US-amerikanischen Mitbruder brutal ermordet. Der Missionsobere in Sut-sein, Pater Gerbert Dierksmeier, lässt ihre Särge in den Kirchengarten von Yao-wan umbetten. 1948 wird die Missionsstation geschlossen.
Name und Schicksal von Pater Augustin Holzum sind mit rund 1000 weiteren Menschen, die im 20. Jahrhunderts als Glaubenszeugen starben, im „Deutschen Martyrologium“ verzeichnet: „Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz, Schöningh Verlag Paderborn u.a. 1999; ISBN 978-3-506-75778-4; ISBN-13: 9783506757784. Internet: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Martyrologium_Germanicum .
Literatur: Stefan Klose, Pater Augustin Holzum (1911-1947) aus Krefeld: Franziskaner - China-Missionar – Märtyrer, in: Der Niederrhein 4/2010, 159-161.
„100 Jahre Franziskaner - Pater Holzum aus Krefeld“
Zum 100. Geburtstag von P. Augustin Holzum veranstalten die Franziskusschwestern in Krefeld am 12./ 13. März 2011 eine Messe und eine Reihe von Vorträgen:
Samstag,12. März 2011: 14.00 Beginn, 14.30 Pater Holzums Lebensbild (Stefan Klose, TAU-Apostolat der Franziskusschwestern Krefeld ), 15.45 P. Georg Reis OFM: „Die franziskanische Mission in China ab 1938 aufgrund eigener Erlebnisse“, 16.45 Podiumsgespräch: „Das Erbe P. Augustin Holzums in der China – Mission: zwischen Glaubensbotschaft und Menschenrechtsdialog?“ (P. Georg Reis OFM; P. Stefan Federbusch OFM; P. Antonius aus Kref. OFM, Gesprächsleitung: Torsten Kirsch), 18.15 Sonntagsvesper in der Kapelle der Franziskus-Schwestern, Zelebrant: P. Stefan Federbusch OFM, 2. Vors. der Interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft (INFAG);
Sonntag,13. März 2011: 16.00 Begegnung im Pfarrheim St. Johann, 17.00 Rosenkranz-Andacht in der Pfarrkirche St. Johann, 18.00 Abendmesse im Gedenken an Pater Holzum, Zelebranten: Pfr. J. Schwarzmüller / Pfr. Binoy; Veranstaltungsorte: Haus der Franziskusschwestern, Jungfernweg 1, 47799 Krefeld; Pfarrheim und Pfarrkirche St. Johann Bapt. Krefeld, Johannesplatz 40, 47805 Krefeld. Mehr: http://www.franziskus-krefeld.de/.
Unser Gesprächspartner: Stefan Klose, Inrather Str. 284, 47803 Krefeld, Tel. 02151 / 62 20 90, E-Mail: s.klose(bei)gmx.info, Internet: www.nachhilfe-klose.de.
Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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