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Augenblick mal
Franz von Assisi: Umkehr radikal

VON: CHRISTOF BECKMANN



Wer gestern noch als stolzer Prinz durch die „Brauchtumstage“ stolzierte, wird spätestens heute „in Sack und Asche“ gehen. 40 Tage wird ab heute bis Ostern durchgezählt, die Fastenzeit hat begonnen. Da mag es sein, dass wieder mal heiße Schwüre geschworen werden, auch wenn es oft bei den guten Vorsätzen bleibt. Eine Ausstellung zum Jahresende in der Stadt Paderborn zeigt einen Mann, der wie kaum ein anderer für radikale Umkehr steht. „Der Hl. Franz von Assisi ist in wichtiger, grundlegender Mann der Kirche, ein Vorbild auch für heute“, so Erzbischof Hans-Josef Becker, der bereits jetzt herzlich einlädt.

INFO: Franziskus oder auch Franz von Assisi, eigentlich Giovanni Bernardone (* um 1181/1182 in Assisi, Italien, † 3. Oktober 1226 in Portiuncula bei Assisi, war der Gründer des christlichen Franziskanerordens (Ordo Fratro Minorum, OFM). Geboren als Sohn des reichen Tuchhändlers Pietro di Bernardone und seiner Frau Pica, führte er das sorgenfreie Leben eines jungen, reichen Mannes. 1202 wurde er im Krieg der Stadt Assisi gegen Perugia gefangen genommen. Nach schwerer Krankheit und langer Genesung während der Gefangenschaft bekehrte er sich bei der Pflege von Aussätzigen. Immer wieder zog er sich in die Einsamkeit zurück, um den Willen Gottes zu erspüren und fand dessen vielfältige Weisen der Liebe in der Schönheit der Schöpfung. Er beschloss, das Evangelium buchstäblich zu verwirklichen, ein Leben in völliger Armut zu führen und wählte das Leben als Einsiedler, dem sich im Laufe der Zeit immer mehr junge Männer anschlossen.

1210 bat Franziskus mit seinen Gefährten in Rom beim Papst um die Bestätigung der Regel ihrer „Armutsbewegung“ zu erbitten. Er starb am Abend auf den 4. Oktober 1226 und wurde bereits 1228 von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Seit 1230 liegen seine Gebeine in einem Sarkophag in der Unterkirche von San Francesco in Assisi. Franz von Assisi gilt aufgrund seines Wirkens als erster Tierschützer. Daher wird am 4. Oktober, dem Tag des Heiligen Franziskus, weltweit von Tierschützern der Welttierschutztag begangen. Franz von Assisi wurde von der katholischen Kirche zum Patron der Umweltschützer und Ökologen „erhoben“. In dieser Tradition steht die 1995 gegründete Franz von Assisi Akademie zum Schutz der Erde (http://www.faape.org/).

Der Orden der Franziskaner feierte 2009 sein 800-jähriges Bestehen. Die Bruderschaft wurde mit der Anerkennung durch Papst Innozenz III.(1209/10) und der Bestätigung der endgültigen Regel (1223) zum Orden der Minderen Brüder (Ordo Fratrum Minorum, OFM). Weltweit gibt es rund 15.000 Minderbrüder in 103 Provinzen. 1221 - noch zu Lebzeiten des Heiligen Franziskus - kamen die ersten Brüder über die Alpen nach Deutschland. Mehr: http://www.franziskaner.de/

 

Ausstellung „Franziskus – Licht aus Assisi“ vom 9. Dezember 2011 bis 6. Mai 2012 in Paderborn

Das Erzbischöfliche Museum Paderborn zeigt ab Dezember 2011 eine große kunst- und kulturhistorische Ausstellung zu Franziskus von Assisi. Sie führt erstmals eine Vielzahl qualitätsvoller und hochkarätiger Exponate in Paderborn zusammen. Zu sehen sind Stücke aus zahlreichen internationalen Museen und Bibliotheken, wie dem Louvre, der Vatikanischen Pinakothek, der Biblioteca Apostolica Vaticana, dem Museum für Bildende Künste in Budapest oder dem Bayerischen Nationalmuseum. Zu den Exponaten zählen Werke der frühen italienischen Tafelmalerei, wie eine der frühesten Darstellungen des heiligen Franziskus von Margaritone d`Arezzo oder ein Tafelbild eines bedeutenden Altarwerkes von Fra Angelico. Ebenfalls können die Besucher erstmals in Deutschland Fragmente der beim Erdbeben von 1997 beschädigten Gewölbemalereien aus der Kirche von San Francesco in Assisi sehen. Kostbar illuminierte Handschriften und frühe Buchdrucke bringen die Legenden von Franziskus und Klara zur Anschauung. Schließlich verdeutlichen barockzeitliche Meisterwerke, unter anderem von Rembrandt, van Dyck oder nach Georges de la Tour, die neuen franziskanischen Bildthemen aus der Zeit der Gegenreformation.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalogband im Hirmer-Verlag München, der alle Facetten des Themas in Beiträgen renommierter Fachwissenschaftler beleuchtet. Initiatoren der Ausstellung „Franziskus – Licht aus Assisi“ sind die deutschsprachigen franziskanischen Gemeinschaften. Die Schirmherrschaft haben die drei Generalminister der Franziskaner (ofm), Franziskaner-Minoriten und Kapuziner, allesamt mit Sitz in Rom, sowie Erzbischof Hans Josef Becker von Paderborn übernommen. Sie entsteht in enger Kooperation mit der Professur für die Geschichte des Mittelalters an der Universität Potsdam und der Fachstelle Franziskanische Forschung in Münster sowie mit Unterstützung sämtlicher deutschsprachiger Provinzen der Ordensfamilie.

Weitere Informationen: www.dioezesanmuseum-paderborn.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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