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Augenblick mal
Schuldnerberatung in Not

VON: CHRISTOF BECKMANN



Zwischen 3 und 4 Millionen Privathaushalte in Deutschland sind überschuldet, doch in den Schuldnerberatungsstellen gibt es zu wenige Beratungskapazitäten – obwohl ihre Wirksamkeit unbestritten ist. Darauf machten jetzt die Wohlfahrtsverbände aufmerksam: „Es geht nicht an, dass man bis zu zwei Monate auf einen Beratungstermin warten muss, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, so der Kölner Caritassprecher Alfred Hovestädt …

INFO: Die Verbraucherzentrale NRW und die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen (LAG) plädieren für einen Ausbau der Schuldnerberatung. Nur rund zehn Prozent der überschuldeten Menschen könnten in einer Schuldnerberatungsstelle kostenlose Hilfe erhalten, das fehlende Beratungsangebot führe zu weitreichenden finanziellen und sozialen Problemen bei den Betroffenen und in der Folge zu staatlichen Mehrausgaben. In einer bundesweiten Aktionswoche vom 27. Juni bis 1. Juli forderte die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung (AG SBV) eine Aufstockung der Beratungskapazitäten und eine angemessene Finanzierung für qualitativ gute und nachhaltige Beratung zulässt. Im Sinne des Sozialstaatsgebotes sei Schuldnerberatung als ein Baustein der Daseinsfürsorge als öffentliche Pflichtaufgabe anzusehen. Finanzierung und personelle Ausstattung der Schuldnerberatung variiert in den Kommunen sehr unterschiedlich. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit von Schuldnerberatung, so die Begleitstudie für den 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung 2006, weisen nach, dass der Bedarf an sozialen Leistungen um ein Drittel reduziert wurde. Bei einem Drittel der Ratsuchenden konnte die Wohnsituation verbessert werden, ein Fünftel konnte eine Berufstätigkeit aufnehmen. Der Anteil der Klienten, die über einen gesicherten Arbeitsplatz verfügten, nahm im selben Zeitraum um fast zwei Drittel zu. Weitere Informationen unter www.aktionswoche-schuldnerberatung.de und www.agsbv.de.

Unser Gesprächspartner: Alfred Hovestädt, Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V., Georgstr. 7, 50676 Köln, Tel. 0221-2010 284, Fax 0221-2010-130, E-Mail: presse(bei)caritasnet.de


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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