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Augenblick mal
Vom Münsterland nach Paraguay

VON: MALINA LUCIE HESSE



Das Land ist ungefähr so groß wie Deutschland und die Schweiz, zählt aber nur gut ein Drittel der Einwohner von NRW: In Paraguay, mitten in Südamerika, sind viele deutsche Auswanderer zu Hause. Einer von ihnen kommt aus Heek im Münsterland, ging in Burlo zur Schule. Lucio Alfert ist Oblatenpater, seit 40 Jahren dort und seit 23 Jahren als Bischof in seinem riesigen Bistum mit dem Jeep unterwegs. In der salzigen, wasserarmen Gegend des Chaco kämpft er für die landlosen Indios ….

Unser Gesprächspartner: Lucio Alfert, geboren 1941 in Heek und getauft auf den Namen Ludger, wuchs im Kreis Borken auf und ging in Burlo zur Schule. Nach Studium in Fulda und Mainz legte er 1972 seine Gelübde bei den Oblaten ab und wurde zum Priester geweiht. Er bereitete sich zunächst für die Mission seines Ordens in Afrika vor, lernte Afrikaans und Englisch in Irland, doch wurde nach Lateinamerika geschickt und ging nach Paraguay, wo sein Orden 1925 die Mission übernommen hatte. Das 1950 errichtete Vikariat Pilkomayo im armen und trockenen Chaco zählt mit 125.000 Quadratkilometern fast ein Drittel von ganz Paraguay. Von den 5 Millionen Einwohnern Paraguays leben hier nur rund 70.000 Menschen, von denen 36.000 Indígenas sind. Im Januar 1986 wurde Alfert zum Apostolischen Vikar von Pilcomayo ernannt und durch Bischof Bernhard Heinrich Witte zum Bischof geweiht.
Seine Diözese ist so groß wie ein Drittel von Deutschland, hat nur eine asphaltierte Straße. Sein Hauptanliegen ist der Einsatz für die Landlosen: So sorgte er mit der Kirche und den Indianern 1992 für ein neues Grundgesetz, in dem Indigenas zahlreiche Rechte zugesprochen wurden. Von den Großgrundbesitzern konnten 120.000 Hektar für die Indigenen zurück gewonnen werden.
Alferts Botschaft: „Wer einem Volk dienen will, muss von diesem Volk lernen. Er muss den kulturellen und religiösen Reichtum achten. Man wird erfahren: Die Geschichte eines Volkes fängt nicht erst mit Kolumbus an und auch nicht mit der Ankunft der ersten Missionare, Lehrer, Ärzte oder Händler“.

Der Orden Oblati Mariae Immaculatae (OMI, Oblaten der makellosen Jungfrau Maria) ist ein missionarischer katholischer Orden, gegründet 1816 in der südfranzösischen Provence durch den Heiligen Eugen von Mazenod (1782-1861, Seligsprechung 1975, Heiligsprechung 1995, Gedenktag 21. Mai). 1826 formal errichtet, breitete sich der junge Orden zunächst in Frankreich und seinen Kolonien aus. Erste deutsche Niederlassung wurde 1895 das Bonifatiuskloster in Hünfeld („Hünfelder Oblaten“), das Missionare für die Seelsorge in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, ausbildete.
Nach ihrem Leitspruch „Den Armen die frohe Botschaft zu verkünden, hat mich der Herr gesandt“ arbeiten Oblaten auf allen fünf Kontinenten in 67 Ländern. Der Orden zählt rund 4.200 Mitglieder, darunter 43 Bischöfe. 40 Oblaten aus den Niederlassungen in NRW (Aachen, Burlo, Gelsenkirchen, Glehn bei Neuss) sind in Namibia, Südafrika, Paraguay, Haiti, Pakistan oder Kanada tätig. Die Missionsprokur der Oblaten in Borken unterstützt die Missionare in aller Welt und ist eine Brücke zwischen Heimat und Mission: Mazenodweg 2, 46325 Borken, Tel. 02861 / 94 05 0, Fax 02861 / 94 05 26; Spendenkonto 4000 270 011, Pax-Bank eG Mainz (BLZ 370 601 93), E-Mail: info(bei)missionshilfe.de. Links: www.omiworld.org, www.oblaten.org, www.oblatenstudenten.de, www.omi-jugend.de.

(Bild: Oblaten)


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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