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Augenblick mal
Oratorium Nikolaus Groß

VON: CHRISTOF BECKMANN



Am Freitag sind es genau 10 Jahren her, dass Papst Johannes Paul II. den Gewerkschafter, Journalisten und christlichen Widerstandskämpfer Nikolaus Groß seligsprach. Im Bistum Essen läuft eine Festwoche, die an den von den Nazis im Januar 1945 in Berlin-Plötzensee Hingerichteten erinnern. Bis heute fassungslos: Sein Sohn Bernhard Groß, dessen Mutter die Familie alleine durchbringen musste. Ohne die Rente, die die Freisler-Witwe sofort bekommen hat. Am Freitag ist Uraufführung für ein großes Oratorium, das an die ganze Geschichte erinnert ….

INFO: Der aus Hattingen-Niederwenigern stammende christliche Gewerkschafter Nikolaus Groß war Chefredakteur der „Westdeutschen Arbeiterzeitung“ und wurde wegen seiner Teilnahme am Widerstand am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee von der Nazijustiz durch den Strang ermordet. Papst Johannes Paul II. sprach den tiefgläubigen Vater von sieben Kindern am 7. Oktober 2001 selig.

Zum 10. Jahrestag der Seligsprechung widmete das Bistum Essen Nikolaus Groß bereits zahlreiche Veranstaltungen. Höhepunkt der laufenden Festwoche vom 30. September bis 9. Oktober ist die Uraufführung des von Stefan Heucke komponierten Oratoriums „Nikolaus Groß“ am Jahrestag der Seligsprechung, Freitag, 7. Oktober, 20.00 Uhr, in der Mercatorhalle Duisburg. Der 2008 vom damaligen Essener Bischof Dr. Felix Genn beauftragte Komponist erzählt in vier Teilen für Soli, Chöre, Orchester und Orgel die Lebensgeschichte des Märtyrers. Auch die Familie des Märtyrers wird gewürdigt, vor allem seine Ehefrau Elisabeth, die nach dessen Tod für das Überleben der Familie sorgte – ohne je eine Rente zu erhalten.

Der vom Bruder des Komponisten, dem Historiker Dr. Clemens Heucke, geschriebene Text des Oratoriums stützt sich auf Zitate von Nikolaus Groß, Informationen seines Sohnes Bernhard und Bibelstellen. Interpretiert wird das Oratorium von den Duisburger Philharmonikern mit dem Philharmonischen Chor Duisburg, dem Mädchenchor am Essener Dom und den vier renommierten Solisten Carolin Melzer (Sopran), Tilman Lichdi (Tenor), Sebastian Noack (Bariton) und Sami Luttinen (Bass). Das 80-minütige Werk wird dirigiert von Generalmusikdirektor Graham Jackson. Die Schirmherrschaft übernahm Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert. Gefördert wird das Oratorium von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung. Eine zweite Aufführung des Oratoriums mit den Duisburger Philharmonikern findet am Sonntag, 9. Oktober, 20.00 Uhr, in der Philharmonie Essen statt. Eine Tagung zum Oratorium mit Komponist, Librettist, Künstlern und Gästen veranstaltet die Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim am gleichen Tag um 13.00 Uhr. Karten zu beiden Aufführungen sind an den Vorverkaufsstellen der Mercatorhalle Duisburg bzw. der Philharmonie Essen erhältlich.

Mehr: www.bistum-essen.de, www.nikolaus-gross.de, http://www.nikolaus-gross.com/index1.html, www.nikolaus-gross-musical.de


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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