HOMESitemapImpressum

Home > Augenblick mal  
Augenblick mal
Franz Liszt: 200. Geburtstag

VON: ANNETTE FLORIN



Es ist ja nicht so, dass Lagy Gaga, Madonna oder Kollege Robby Williams von Natur aus geradezu publikumsscheue Persönlichkeiten sind. Sie wären wohl auch kaum dahin gekommen, wo sie heute sind: Am Pophimmel der unsterblichen Mega-Künstler aller Zeiten. So sieht´s vielleicht derzeit aus. Aber um herauszufinden, ob sie wirklich dort angekommen sind, könnte man ja mal 100 oder 200 Jahre abwarten. Das hat jedenfalls einer schon hinter sich, der von sich auch mal ganz unbescheiden sagte: „Genie verpflichtet“. Den einen galt er als Dämon, anderen als Heiliger: Franz Liszt, der am 22. Oktober vor 200 Jahren geboren wurde. Eine Art Popstar seiner Zeit: Damals als einer der ersten bei großen Tourneen durch Europa international gefeiert, attraktiv und begnadeter Musiker. Und trug in seinen letzten Lebensjahren nur noch Soutane …

INFO: Franz Liszt wurde am 22. Oktober vor 200 Jahren geboren. Sein Todestag, der 31.07.1886, jährte sich zum 125. Mal. Der österreich-ungarische Pianist galt als „Wunderkind“, wirkte als Dirigent, Theaterleiter, Musiklehrer und Schriftsteller, war einer der prominentesten Klaviervirtuosen und einer der produktivsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Er war Mitbegründer des Allgemeinen Deutschen Musikvereins und empfing nach mehreren gescheiterten Beziehungen mit 54 Jahren in Rom die „niederen Weihen“ und den Titel Abbé. Dort führte er ein teils mondänes, teils mönchisches Leben, wohnte u.a. im Vatikan und widmete sich verstärkt Kompositionen mit religiösen Themen und kirchenmusikalischen Werken. Er starb während des Besuchs der Bayreuther Festspiele am 31. Juli 1886 und wurde auf dem Stadtfriedhof bestattet. Bis heute gibt es von seinem unvergleichlich großen Schaffen keine Gesamtausgabe. Derzeit wird in Weimar die Ausstellung „Franz Liszt - Ein Europäer in Weimar“ gezeigt (Friedrich-Schiller-Museum Weimar und Schlossmuseum Weimar).

Unser Gesprächspartner: Michael Zywietz, Jahrgang 1964, studierte Orgel an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten in Bochum und Münster; dort 1995 Promotion, Wissenschaftlicher Assistent, 1999 Habilitation, 2000 Hochschuldozent am Musikwissenschaftlichen Institut der Eberhard Karls-Universität Tübingen. Seit 2007 Professor für Musikwissenschaft an der Hochschule für Künste Bremen. Mehr: http://www.hfk-bremen.de/index.php?id=1162

Bild: Public domain


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
am1021_03.wma



Seite drucken...