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Augenblick mal
Vor 70 Jahren: Untergang der „Van Imhoff“

VON: CHRISTOF BECKMANN / MARKUS FRÄDRICH



Am 19. Januar 1942 wurde das holländischen Schiff „van Imhoff“ vor der Küste Indonesiens von den Torpedos eines japanischen Fliegerbombers getroffen und versenkt. Über 400 Menschen starben in Folge der Katastrophe – die Schuldfrage ist bis heute umstritten. Bruder Aloysius war der einzige von 18 Steyler Missionaren an Bord, der überlebte …

INFO: Die „Van Imhoff“ transportierte kriegsinternierte Deutsche und Österreicher, doch Kapitän und Mannschaft überließen die 478 Eingesperrten ihrem Schicksal, als japanische Bomber angriffen. 412 wurden in die Tiefe gerissen, nur 66 überlebten. Sie erreichten drei Tage später aus eigener Kraft die Palmeninsel Nias, unter ihnen der Steyler Missionar Heinrich Seitz, bekannt unter seinem Ordensnamen Aloysius. Er berichtete, dass ein anderes holländisches Schiff, die ‚Boulangan‘ wieder abdrehte, weil die Schiffbrüchigen Deutsche waren. Auch ein Flugzeug der niederländischen Marine schickte keine Rettung – ein Vorgang, der in den Niederlanden bis weit in die 70er Jahre Tabuthema war. Bei einem in Holland von einem Überlebenden angestrengten Prozess wurde zunächst die Anklage nicht zugelassen, dann Verfahren verschleppt und schließlich Ermittlungen eingestellt.

Pater Helmut Thometzki, Geschäftsführer der Steyler Missionsprokur, lernte Aloysius 1970 kennen, als die Steyler Missionare auf der indonesischen Insel Timor eine Druckerei aufbauten. Bruder Aloysius starb 1994 im Alter von 85 Jahren. Im Interview berichtet sein Mitbruder unter www.youtube.com/steylermissionare im Steyler Youtube-Kanal.

Internet: http://www.steyler.org/steylmedien/filmportal/index.php, http://www.youtube.com/user/steylmedien

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Die Steyler Missionare (SVD) wurden gegründet von Arnold Janssen, geboren am 5.11.1837 in Goch am Niederrhein. Der Sohn eines Fuhrmanns gilt als Bahnbrecher der modernen Missionsbewegung in Europa. Er war Gymnasiallehrer für Mathematik und Naturwissenschaften, studierte in Münster und Bonn, wurde 1861 zum Priester der Diözese Münster geweiht und Konrektor an der höheren Bürgerschule in Bocholt. Seit 1873 war er Hausgeistlicher bei den Ursulinen in Kempen/Niederrhein. Am 8. September 1875 rief er das erste deutsche Missionshaus im niederländischen Dorf Steyl an der Maas ins Leben - eine Gründung auf deutschem Boden war wegen des Kulturkampfes nicht möglich. Wenige Jahre später schickte er die ersten Missionare nach China und gründete im Lauf der Jahre zahlreiche Missionshäuser, so in Wien, St. Wendel, in der Nähe von Salzburg und bei Chicago in den USA. Steyler Missionare gingen bis nach Neuguinea, Japan, Südamerika, Brasilien, Chile und auf die Philippinen. Die finanziellen Mittel für diese Unternehmungen und für sein Werk erwirtschaftete die Steyler Missionsdruckerei.

Die Ordensgemeinschaft der „Steyler“ Missionare trägt den offiziellen Namen „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ - Societas Verbi Divini - SVD. Heute (2000) zählt die Steyler Ordensfamilie insgesamt 10.283 Frauen und Männer: 5.961 Steyler Missionare, 3.892 Steyler Missionsschwestern und 430 Steyler Anbetungsschwestern. Sie gehören 65 Nationalitäten an. Arnold Janssen starb am 15.1.1909 in Steyl, Niederlande. Am 19. Oktober 1975 sprach ihn Papst Paul VI. selig, 2003 wurde er heiliggesprochen (Gedenktag im Kirchenjahr: 15. Januar).

Kontakt: Steyler Missionare, Arnold-Janssen-Str. 30, 53757 Sankt Augustin, Tel. 0 22 41 / 237 757, Fax 0 22 41 / 237 376. Mehr: www.steyler.de, www.MissionarIn-auf-Zeit.de.

Bild oben: Steyler Missionare


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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