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Augenblick mal
Mystikerin des Münsterlandes

VON: CHRISTOF BECKMANN / MARTIN WISSMANN



Dülmen im Münsterland vor genau 200 Jahren: Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht. Schwer krank liegt sie im Bett, immer fast dem Tode nahe. Eine 38-jährige Nonne aus dem ehemaligen Kloster Agnetenberg hat Wunden an Händen und Füßen – wie bei der Kreuzigung. Anna Katharina Emmerick aus der Gegend von Coesfeld, 2004 seliggesprochen, war eine Frau mit absolutem Gottvertrauen, ein Vorbild, das Pilger noch heute nach Dülmen strömen lässt. …

INFO: Die als „Seherin von Dülmen“ bekannt gewordene Anna Katharina Emmerick, am 8. September 1774 in der Coesfelder Bauernschaft Flamschen als Kind armer Kötter geboren, trat 1802 in das Augustinerinnenkloster in Dülmen ein. Große innere Leidenschaft für Christus führten 1812 zur „Stigmatisierung“ - sie empfing auf ihrem Körper die Wundmale Jesu. Kirchliche und staatliche Untersuchungen wurden eingeleitet, viele Menschen, darunter bekannte Persönlichkeiten, besuchten sie an ihrem Krankenbett. Dichter Clemens von Brentano verarbeitete die Visionen der „Nonne von Dülmen“ literarisch und veröffentlichte die auf 16.000 Seiten mitnotierten Visionen der Emmerick vom Leben Christi Notizen in den fünf Bänden „Die Betrachtungen der gottseligen Anna Katharina Emmerich“. Anna Katharina Emmerick starb am 9. Februar 1824. Ihre Gebeine sind in der Krypta der Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen beigesetzt.

Der 1891 eingeleitete Seligsprechungsprozess wurde zunächst 1928 in Rom zu den Akten gelegt, doch hielt die Verehrung weiter an. 1936 entstand in Dülmen neben dem Grab der Emmerick eine große Wallfahrtskirche mit Grabkapelle, aber erst 1973 wurde der Prozess auf Anregung des Münsterschen Bischofs Tenhumberg in Rom wieder aufgenommen. 1975 verlegte man in der sicheren Erwartung auf den erfolgreichen Abschluss dieses Prozesses das Grab der Emmerick in die Kirche. Am 3. Oktober 2004 folgte ihre Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II.. Bei dem dazu untersuchten und anerkannten Wunder handelt es sich um die unerklärliche Heilung einer jungen Ordensfrau, die 1879/80 an schwerer Lungen- und Kehlkopftuberkulose litt und Anna Katharina Emmerick um ihre Fürsprache bei Gott bat. Offizielles Namensfest ist der 9. Februar, ihr Todestag. In ihrem Geburtshaus in Coesfeld-Flamschen führt Bewohnerin Luise Steens Gäste kostenlos. Der ausgeschilderte 25 km lange Pilgerweg verbindet Coesfeld und Dülmen (Grab). Info-Flyer bei Dülmen Marketing im Rathaus, Tel. 02594 / 12345. Ein Buch von Günther Scholz aus Dülmen mit dem Titel „Anna Katharina Emmerick. Kötterstochter und Mystikerin“ ist im Aschendorff-Verlag erschienen. Preis: 8,80 Euro.

Das Geburtshaus der Anna Katharina Emmerick in Flamschen bei Coesfeld: Anmeldungen zur Besichtigung und Führung bei Familie Steens, Emmerickweg 20, 48653 Coesfeld, Tel. 02541 / 4461.

Die Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen ist im Sommer tagsüber von 8-18 Uhr, im Winter bis zum Anbruch der Abenddämmerung geöffnet. Die neugestaltete Gedenkstätte Anna Katharina Emmerick in der Kirche unterhalb der Grabkapelle ist geöffnet samstags 15:30 bis 17:00 Uhr. Außerhalb der Öffnungszeiten und für Führungen Anmeldungen im Pfarrbüro, An der Kreuzkirche 10, 48249 Dülmen, Tel. 02594 / 2126, Fax 02594 / 7169.

Kontakt: Pfarrbüro Heilig Kreuz, Pfarrer Peter Nienhaus, An der Kreuzkirche 10, Tel. 02594 / 2126, E-Mail: hlkreuz-duelmen(bei)bistum-muenster.de.

Mehr im Internet: http://heilig-kreuz-duelmen.de/,  www.emmerick.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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