HOMESitemapImpressum

Home > Augenblick mal  
Augenblick mal
Essen und beten

VON: CHRISTOF BECKMANN



Morgen ist Feiertag, streng geschützter übrigens. Da sollte man sich überlegen, ob man zur großen Grillparty in den Garten lädt – das könnte nämlich teuer werden. Der Karfreitag ist ein wesentlicher kirchlicher Feiertag – und gilt staatlich als „stiller Feiertag“. Eine Gelegenheit also, mal alle Aktivitäten komplett runter zu fahren.
Auftakt ist der heutige Gründonnerstag. Und so wie die Vorsilbe beim Kar-Freitag nach einem alten deutschen Wort etwas mit „Trauer“ zu tun hat, so kommt auch der „Grün“-Donnerstag vom Wort für „Weinen“. Weil mit dem „Tag des letzten Abendmahls“ und der nächtlichen Gefangennahme von Jesus heute die Erinnerung an die Geschichte vom Prozess gegen ihn beginnt. Was der Tag des letzten Abendmahls bedeutet, bei dem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hat, erklärt Karsten Weidisch, Stadtpfarrer von Emmerich ….

INFO: Vor einigen Tagen waren knapp 40 Jugendliche im Kreis Kleve am Niederrhein mit Karsten Weidisch, dem Stadtpfarrer von Emmerich auf „Kreuz-Fahrt“: An der B57 nahmen sie die die vielen Kreuze an unseren Straßenrändern in den Blick, überlegten, was Tod und Auferstehung heißt, sangen und beteten, kamen miteinander ins Gespräch über die Straße des Lebens. Ein Kreuzweg der anderen Art, bei dem die Band Grenzgänger aus Rees (www.grenzgaenger-band.de) ihre Songs beisteuerte.

Stationen der Fahrt: Bahnhof Emmerich, Pfarrheim Grietherbusch, Parkplatz an der B57 (Abzweig Baukamp), Kloster Mörmter / Fazenda, Pfarrheim Vrasselt mit Gespräch mit Bestatterin Wienemann, Messfeier in der Malteser-Unterkunft Emmerich, Wortgottesfeier in Grietherbusch. Initiatorin ist die seit Mai 2006 in der Emmericher Heilig-Geist-Kirche unter dem Namen „veni!“ bestehende Jugendkirche.

Mehr Infos zum Programm: www.jugendkirche-veni.com, über facebook: www.facebook.com/jugendkirche.veni.

Unser Gesprächspartner: Karsten Weidisch stammt aus Hamm, studierte in Münster Theologie und Lehramt, wurde 2003 in Münster von Bischof Reinhard Lettmann zum Priester geweiht, war zuvor Kaplan in St. Viktor Xanten und St. Andreas Cloppenburg. Kontakt: E-Mail: karstenweidisch(bei)freenet.de.

Am Gründonnerstag (wohl von althochdeutsch „greinen“ = weinen) gedenkt die Kirche des letzten Abendmahles, das Jesus mit seinen Jüngern hielt, und damit der Einsetzung der Eucharistie. Nach dem Gloria-Gesang im Gottesdienst verstummen Orgel und Glocken, nach der Messfeier werden Blumenschmuck und Kerzen beiseite geschafft. In besonders gestalteten Betstunden oder im stillen Gebet gedenken die Gläubigen des Ölberggeschehens mit der Gefangennahme Jesu und dem beginnenden Leiden.

Der Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung. Er wird als Fasttag und im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen. Am Nachmittag versammeln sich die Christen zum Wortgottesdienst mit Verlesung der Passionsgeschichte, zur Kreuzverehrung (das mit einem violetten Fastentuch bedeckte Kreuz wird enthüllt und durch Kniebeugen verehrt) und der anschließenden Kommunionfeier. In vielen Gemeinden finden am Morgen des Karfreitags Kreuzwegandachten und Karfreitagsprozessionen statt.

Der Karsamstag schließlich ist der Gedächtnistag der Grabesruhe des Herrn. Es findet kein Gottesdienst statt; die Altäre in den Kirchen sind frei von Kerzen und Blumen. Erst in der Nacht zum ersten Ostertag oder sogar in der Frühe des Ostermorgens versammeln sich die Christen zur Feier der Auferstehung.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
am0405_01.wma



Seite drucken...