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Augenblick mal
Der Ungläubige: Heiliger Thomas

VON: JOHANNA RISSE



„Wenn einer eine Reise tut …“ – Sie kennen das: Für viele ist es ja bald soweit und vielleicht werden auch Sie viel erzählen können, wenn Sie wieder zurückkommen. Wer auf Tour geht, dem kann schließlich alles Mögliche passieren. Und dann steht man manchmal da wie der sprichwörtliche „ungläubige Thomas“ aus der Bibel. Der übrigens kam ziemlich rum in seinem Leben: Sein Gedenktag am 3. Juli hat besonders für indische Christen große Bedeutung. Die indischen christlichen Kirchen betrachten ihn bis heute als ihren Gründer und inzwischen arbeiten sogar schon 120 Brüder der „Carmelites of Mary Immaculate“ in 16 deutschen Bistümern …

INFO: Thomas gehörte zum Kreis der zwölf engsten Jünger Jesu, den Aposteln, und war bis zu seiner Berufung Fischer. Er stammte aus Galiläa und starb 72 n. Chr. wahrscheinlich in Kalamina, dem heutigen Mailapur bei Madras in Indien. Bekannt ist sein Zweifel an der Auferstehung Jesus und sein Wunsch, selbst handgreiflich die Auferstehung zu überprüfen: Als Jesus ihn aufforderte, seine Wundmale zu berühren, glaubte er und bekannte: „Mein Herr und mein Gott!“ Er verließ Jerusalem um 40 n. Chr. und kam über den heutigen Iran, Irak, Afghanistan und Belutschistan im Jahr 53 nach Nordindien, reiste nach einer späteren Legende an der südwestlichen Küste Indiens entlang und kam nach Madras, wo er durch eine Lanze starb. Der größte Teil seiner Reliquien wurde im 3. Jahrhundert an einem 3. Juli - daher der Gedenktag - nach Edessa in der heutigen Türkei - übertragen. 1218 kamen Reliquien auf die griechische Insel Chios, später nach Ortona in den Abruzzen, wo sie bis heute aufbewahrt werden. Er ist u.a. Patron von Ostindien, Portugal und Goa, der Architekten und aller Bauarbeiter, aber auch der Theologen.

Kirche in Indien: Die alten christlichen Kirchen Indiens betrachten ihn bis heute als ihren Gründer, hatten aber bis zur portugiesischen Handelsexpansion über Jahrhunderte keinen Kontakt zur römischen Kirche. Sie entwickelten ihren eigenen Ritus und hatten seit dem achten Jahrhundert einen eigenen Metropoliten. Während der Zeit der Latinisierung von Gottesdienst und Frömmigkeitsformen spaltete sich die indische Kirche ab 1653 in mehrere Gruppen auf. Mehr: Homepage der Indischen Metropolie der „Kirche des Ostens“, Homepage der „Malankara Syrisch-Orthodoxen Kirche“

Der Orden: Der erste einheimische Orden Indiens sind die 1831 in Kerala (Indien) gegründeten „Carmelites of Mary Immaculate“ (Congregatio Fratrum Carmelitarum Beatae Mariae Virginis Immaculatae, CMI). Er ist Teil der mit Rom unierten Syro-Malabarischen Kirche und erlebte ein starkes Wachstum. Heute zählt er rund 3.000 Mitglieder, davon ca. 800 im Ausland, davon seit der ersten Niederlassung 1957 arbeiten 120 in 98 Pfarreien in 16 deutschen Bistümern. Zentrale in Deutschland ist die Gemeinde St. Adelheid in Bonn-Pützchen (Seelsorgerbereich Am Ennert), wo es seit 1760 eine Karmelitertradition gibt. Koordinator ist Pfarrvikar Pater Dr. Josey Thamarassery CMI.
Adresse: Karmeliterstraße 6, 53229 Bonn, Tel. 0228 / 319671
Internet: http://www.cmigermany.de/index.php/welcome.html


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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