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Augenblick mal
Barbara, die Knastpatronin

VON: JOHANNA RISSE



Da die Kirchen in den Haftanstalten dem Land NRW gehören, heißen sie normalerweise nur „Kirche“. Doch die Anstaltskirche der JVA Rheinbach ist die erste Gefängniskirche in NRW, die den Namen eines Schutzpatrons trägt. Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Gefangenen. Am 4. Dezember steht sie auf dem Kalender …

INFO: Barbara, geboren Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, dem heutigen Izmit oder in Heliopolis, dem heutigen Baalbek, starb um 306 in Nikomedia. Nach der Überlieferung starb sie als Märtyrerin unter Galerius Valerius Maximinus, genannt Daja. Als eine der 14 Nothelfer wird Barbara besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen. An ihrem Gedenktag werden Zweige als „Barbarazweige“ von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt; blühen sie am Weihnachtsfest, dann wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Symbolisch stehen die aufgeblühten Zweige für Jesus, den „Spross aus der Wurzel Jesse“.

Bekannt ist sie vor allem als Bergbauheilige. Im Rheinland galt Barbara lange als Begleiterin des Nikolaus und bescherte die Kinder. Von „Barbara“ leiten sich folgende Namen ab: Bärbel, Babette, Bab, Babs, Barbi, Barberina, Barbo, Babro, Warwara. Dargestellt wird sie mit einem Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel. Sie ist auch Patronin der Bauern, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen und Waffenschmiede; der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden; für eine gute Todesstunde; gegen jähen Tod. Mehr: www.heiligenlexikon.de

Unser Gesprächspartner: Gefängnisseelsorger Pfarrer Stefan Schwarz, Jahrgang 1953, stammt aus Düsseldorf und schlug erst die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr ein. Studium der Theologie, 1990 Priesterweihe, Kaplan für vier Jahre in Pulheim und dann vier Jahre in Neuss, seit 1998 hauptamtlich als Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Rheinbach, wo bis zu 550 Männer im geschlossenen Strafvollzug untergebracht sind. Aktiv bei den Maltesern, ausgezeichnet für die 1992 begonnene Entwicklung der Basis-Gesundheitsversorgung in unwegsamer Bergregion Nordalbaniens mit der albanischen Ehrenbürgerschaft, 2010 auch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Internet: http://www.jva-rheinbach.nrw.de/


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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