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Augenblick mal
Bauern ohne Land

VON: CHRISTOF BECKMANN



Während in den Industrieländern Millionen Tonnen Nahrungsmittel auf dem Müll landen, leiden Menschen in Afrika, Asien und Südamerika unter Mangelernährung und Hunger. Für 870 Millionen Menschen weltweit ist Hunger immer noch bittere Realität. Obwohl eigentlich genug für alle da wäre! Ein Skandal, auf den das katholische Entwicklungshilfswerk MISEREOR jetzt mit seiner neuen Fastenaktion aufmerksam machen will. In Paraguay ist etwa die extrem ungerechte Verteilung des Landbesitzes ein Riesenproblem, klagt Schwester Raquel Peralta, für die Misereor-Fastenaktion zu Gast in Deutschland. …

INFO: Die in Aachen eröffnete Misereor-Fastenaktion steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wir haben den Hunger satt!“. Sie läuft von Aschermittwoch bis Ostern und steht 2013 unter dem Leitgedanken „Wir haben den Hunger satt!“. Dabei ruft das weltweit größte katholische Entwicklungshilfswerk zur Solidarität mit denen auf, die derzeit Hunger leiden. Gleichzeitig ermahnt MISEREOR die Menschen in Deutschland zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den eigenen Ernährungs- und Konsumgewohnheiten, kritisiert aber auch mangelnden politischen Willen, das Problem der Unterernährung in vielen Ländern der Erde wirksam zu bekämpfen und fordert, entschiedener gegen Klimawandel, ungerechte Handelsstrukturen, Landraub und Nahrungsmittelspekulation vorzugehen.

Höhepunkt der MISEREOR-Fastenaktion ist der 5. Fastensonntag, an dem bundesweit in allen katholischen Gemeinden für die weltweite Entwicklungs- und Lobbyarbeit des Hilfswerks gesammelt wird. Gäste von MISEREOR-Partnerorganisationen werden in ganz Deutschland über die Lage in ihren Heimatländern und die Hilfe durch MISEREOR berichten. Das neue MISEREOR-Hungertuch ist während der Fastenzeit in vielen Gemeinden und Kirchen zu sehen. Mit Aktionen in Gemeinden wie Fastenessen, Solibrot oder Coffee-Stop, einer eigenen Kinderfastenaktion sowie einer gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) entwickelten Jugendaktion wird das Thema „Wir haben den Hunger satt!“ auf vielfältige Weise aufgegriffen. Die Fastenkollekte von MISEREOR erbrachte im vergangenen Jahr über 17 Millionen Euro an Spenden. 

Kontakt: Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e.V., MISEREOR-Geschäftsstelle, Mozartstr. 9, 52064 Aachen, Tel. 0241 / 442 0, Fax 0241 / 442 188, Internet: www.misereor.de.

Unsere Gesprächspartnerin Schwester Raquel Peralta gehört dem Orden der Steyler Missionarinnen an und ist derzeit zu Gast in Deutschland. Die Anthropologin ist Expertin für Fragen der Nachfahren der indianischen Ureinwohner und koordiniert die Indigenenpastoral der katholischen Bischofskonferenz von Paraguay im „Nationale Pastoralrat für indigene Angelegenheiten“ (CONAPI) in Asunción. Besonders engagiert sie sich für die Probleme der Guaraní-Gemeinschaften und ihren Kampf gegen Diskriminierung, Landraub und Umweltverschmutzung. Denn ihre traditionellen Lebensformen und Rechte der indigenen Völker wurden durch die von Großgrundbesitzern für die Viehmast und den Export betriebenen Monokulturen und ihre Viehherden eingeengt.
Denn Paraguay gehört zu den Ländern mit der ungerechtesten Landverteilung weltweit: 2,6 Prozent Gutsherren besitzen 85,5 Prozent des Landes. Für die Kleinbauern und indigenen Gemeinschaften, von denen viele gegen ihren Willen umgesiedelt wurden, bleibt nur der Rest. Die werden in die Armutsgürtel der Städte verdrängt, das Land selbst muss immer mehr Grundnahrungsmittel importieren. Mehr: http://www.steyler.eu/svd/medien/zeitschriften/stadt_gottes_AT/2011/2011_10/Reportagen/massgeschneiderte-pastoral.php; http://jugendaktion.de/die_macht_der_soja/


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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