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Augenblick mal
Dritter Jakobsweg in Westfalen eröffnet

VON: CHRISTOF BECKMANN / ANNA-KATHARINA SCHULTE



Ein neuer westfälischer Jakobspilger-Weg führt über 145 Kilometer von Minden über Herford, Bielefeld, Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Lippstadt nach Soest. Dort schließt sich der Weg von Höxter ins Ruhrgebiet an. Die neue Strecke war in den vergangenen Jahren erforscht und ausgeschildert worden …

INFO: Der dritte westfälische Jakobspilger-Weg nach historischem Vorbild wurde in Minden eröffnet und führt über 145 Kilometer von Minden über Herford, Bielefeld, Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Lippstadt nach Soest. Der neue Pilgerweg war in den vergangenen Jahren erforscht und ausgeschildert worden. Bei den Forschungen der Altertumskommission für Westfalen wurden Reste von Hohlwegen gefunden, ehemalige Galgenstandorte und Landwehrdurchlässe. Erschienen ist dazu ein Wanderführer aus dem Kölner Bachem-Verlag und eine kostenlose „Pilger-App“, die unter www.jakobswege-westfalen.de heruntergeladen werden kann.

In Soest findet die mit der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund ausgezeichnete Strecke Anschluss an den bereits 2010 eröffneten Weg von Höxter ins Ruhrgebiet. Weitere ausgeschilderte Pilgerwege in Westfalen führen von Osnabrück nach Wuppertal und von Marburg über Siegen nach Köln. Derzeit arbeiten LWL-Experten an der Ausarbeitung einer weiteren Strecke von Bielefeld über Warendorf und Münster an den Niederrhein. Der rheinische Jakobsweg führt über Köln nach Aachen und von dort aus weiter nach Belgien, wo er in die französischen Pilgerwege mündet. Schon heute beläuft sich die Länge der Jakobswege in Nordrhein-Westfalen auf weit über 1.000 Kilometer.
Mehr im Internet: www.jakobspilger.lvr.de, www.lwl.org/LWL/Kultur/jakobspilger

Ziel der Pilger ist das Grab von Jakobus dem Älteren: (Gedenktag katholisch: 25. Juli, * am See Genezareth in Galiläa, dem heutigem Kinneret, + um Ostern 43 in Jerusalem) war Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes. Der Überlieferung nach verkündete er nach Pfingsten in der Gegend um Samaria und Jerusalem das Evangelium, bis er durch König Herodes Agrippa I. von Judäa im Jahr 43 geköpft wurde - war somit der erste Märtyrer unter der Aposteln (Apostelgeschichte 12, 1-2). Nach der Legende hat er erfolglos in Spanien gepredigt und wurde, nach Jerusalem zurückgekehrt, dort unter Herodes enthauptet. Nach der Legende legten seine Jünger den Leichnam in ein Boot und überführen ihn mit Hilfe eines Engels nach Spanien. Trotz schon früh geäußerter Zweifel entwickelte sich aus der 816 geweihten Jakobskirche Santiago de Compostela, ab dem 11. Jahrhundert eins der größten Wallfahrtsziele der Christenheit neben Rom und Jerusalem.

Das europäische Wegenetz, das Jakobspilger seit dem 9. Jahrhundert begingen, führt vom Baltikum bis nach Nordspanien. Ziel ist der mehr als 2.000 Kilometer entfernte nordspanische Ort Santiago de Compostela. Hier wird das Grab des Apostels Jakobus verehrt. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Pilgerbüro in Santiago 192.488 Menschen aus 135 Ländern, die das begehrte Pilgerzertifikat erhielten. Im vergangenen Jahr waren es 183.366. Dabei stellten die Deutschen 2012 erneut mit 15.620 oder 8,11 Prozent die zweitgrößte Gruppe; 2011 kamen 16.596 Pilger aus der Bundesrepublik. Spanier stellten mit 49,50 Prozent, also 95.275 Personen, die größte Gruppe. Drittgrößte Nationalität sind die Italiener, gefolgt von Portugal und Frankreich. 85 Prozent waren zu Fuß unterwegs, rund 15 Prozent nutzten ein Fahrrad für ihren Weg nach Santiago. Etwa 70 Prozent der Pilger gingen den „Camino Frances“, der von den Pyrenäen zum Jakobsgrab reicht. Die Mitgliederzahl aller 25 deutschen Jakobus-Vereinigungen wuchs 2012 von 9.849 auf 10.425, die Zahl der von den Vereinigungen ausgegebenen Pilgerausweise stieg von 25.688 auf 27.062.

Mehr: Deutsche St.Jakobus-Gesellschaft e.V., Harscampstr. 20, 52062 Aachen, Tel. 0241 / 47 90 127, www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de. Mehr: http://www.jakobspilgerwege.de, http://www.jakobus-gesellschaften.de; Sankt - Jakobusbruderschaft Düsseldorf e.V., E-Mail: sankt-jakobusbruderschaft(bei)t-online.de, Internet: www.jakobusbruderschaft.de/.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
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