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Augenblick mal
Einladung nach Langwaden

VON: CHRISTOF BECKMANN



Vor fast 900 Jahren als Frauenkloster gegründet, dann vor 200 Jahren aufgelöst und trotzdem wieder ein Kloster: Das ohne Geld begonnene, aber mit viel Gottvertrauen wiedererstandene Kloster der Zisterzienser in Langwaden ist heute ein Schmuckstück. Sie feiern heute und morgen das Fest aller Heiligen und Verstorbenen, die unter der Benediktsregel gelebt haben. Im Übrigen laden sie immer ein: Zu einem kräftigen Klosterschmaus mit Köstlichkeiten der Saison, nicht zuletzt aber auch zum Gespräch und Gebet …

INFO: Kloster Langwaden in Grevenbroich, Ortsteil Langwaden, um 1145 als Prämonstratenserinnenkloster gegründet, wurde 1693 in seiner heutigen Form im Barockstil neu gebaut, 1802 in der Säkularisation aufgehoben und mit allen Ländereien an den französischen Diplomaten Nicolas-Joseph Maison verkauft, der 1830 die Klosterkapelle abbrechen ließ und das Kloster zu einer Schlossanlage umgestalten ließ. 1913 wurde das Areal durch die Grafen von Nesselrode erworben, ab 1939 als NS-Arbeitslager benutzt und nach dem Krieg als Notunterkunft für Flüchtlinge. 1962 vom Orden der Zisterzienser gepachtet, kamen 1964 die ersten Mönche aus dem Kloster Ossegg in Nordböhmen, 1970 und 1986 Umbauten. Als derzeit einziges monastisches Männerkloster im Erzbistum Köln will das Priorat ein Ort des kulturellen Lebens und der spirituellen Ausstrahlung für die Menschen der Region sein. Der Zisterzienserorden feiert am Mittwoch, 13. November das Fest aller Heiligen, die unter der Benediktsregel gelebt haben. Das Hochamt beginnt in Verbindung mit der Terz um 7:50 Uhr.

Langwaden ist selbstständiges Priorat im Zisterzienserorden, bewirtschaftet einen Klostergarten, eine Druckerei und Buchbinderei, verfügt über Gästezimmer und eine Gastronomie. In diesen Wochen laden die Mönche besonders zum guten Essen aus der Klosterschänke: Neben dem täglich wechselndem Mittagsgericht für 4,95 € bieten sie auch festliche Dinner, Weihnachtsfeiern oder ihren Klosterschmaus. In der Wohnstätte St. Bernhard und im Altenheim St. Andreas wohnen alleinstehende und wohnungslose Männer.

Der Zisterzienserorden mit heute rd. 2.800 Mitgliedern weltweit, entstand durch Reformen im Benediktinerorden. Sie führen in der Tradition der Gründer des 1098 gegründeten Neuklosters in Cîteaux ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit. Für ihren Aufstieg sorgte vor allem der heilige Bernhard von Clairvaux, der mit 30 Gefährten 1112 dem strengen Reformkloster von Cîteaux beitrat und mit 25 Jahren zum Abt zur Neugründung des Klosters Clairvaux gewählt wurde, das bald 700 Mönche zählte. Bis zu Bernhards Tod 1153 wurden allein von Clairvaux aus 67 Klöster in ganz Europa gegründet. Um 1300 war der Orden in allen wichtigen Ländern Europas vertreten und zählte ca. 700 Niederlassungen, auf dem Gebiet des späteren Deutschland entstanden insgesamt 91 Männerklöster. Das erste deutsche Zisterzienserkloster war das 1123 gegründete Kloster Kamp; im Jahre 1127 folgte Kloster Ebrach (Erzbistum Bamberg) und kurz darauf Kloster Walkenried am Südrand des Harzes. Zwischen 1200 und 1250 entstanden auch ca. 160 Frauenklöster des Ordens im deutschen Sprachraum. Mehr: http://www.ocist.org/, Zisterzienserkloster Bochum-Stiepel: www.kloster-stiepel.org/.

Unsere Gesprächspartner: P. Prior Bruno Robeck OCist, Zisterzienserkonvent Langwaden e.V., Kloster Langwaden 1, 41516 Grevenbroich, Tel. Pforte 02182 / 8802–0, Fax 02182/ 8802–12, E-Mail: pforte(bei)klosterlangwaden.de, Zisterzienserpriorat, Tel. 02182 / 8802–51 (Sekretariat / Verwaltung), Fax 02182 / 8802–22 (Prior), E-Mail: prior.bruno(bei)klosterlangwaden.de, Internet: http://www.zisterzienser-langwaden.de, http://www.klosterlangwaden.de/; Bertram Graf von Nesselrode, 2. Stellvertretender Bürgermeister und Kreistagsabgeordneter Stadt Grevenbroich, Haus Busch 2, 41516 Grevenbroich, Tel. 02181 / 71112, E-Mail: bertram.nesselrode(bei)cdu-grevenbroich.de.


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
am1113neu.wma



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