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Augenblick mal
Antonius

VON: CHRISTOF BECKMANN



Wer nennt seinen Sohn schon Anton? So viele Eltern wie nie zuvor tun es. Es ist einer der Top-Namen im aktuellen Ranking, denn beliebt wie heutzutage war der Vorname Anton selbst zu Opas Zeiten nicht. Heute steht er auf dem Kalender, der potenzielle Namenspatron: Ein seltsamer Heiliger, dieser heilige Abt Antonius „der Große“. Immerhin einer der „Lieblingsheiligen“ im Bistum Münster: 37 Kirchen in der Diözese tragen seinen Namen, zahlreiche Denkmäler und Statuen sind ihm geweiht. ...

INFO: Antonius der Große (Antonius Abbas oder Antonius Eremita, *um 251, † 356), war Mönch, Asket und Einsiedler, dessen Leben in der Vita Antonii (ca. 360) von Athanasios (um 300–373), Bischof von Alexandria überliefert ist. Er stammte aus Mittelägypten, folgte dem Bibelwort „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe was du hast, und gib´s den Armen; so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ (Mt 19,21) und verschenkte sein Eigentum, um sich während der diokletianischen Christenverfolgungen in die Einsamkeit zurückzuziehen. Der von vielen als Ratgeber geschätzte Einsiedler lebte in einer ehemaligen ägyptische Grabkammer, später in der Wüste am Golf von Suez und wurde nach der Überlieferung oft von quälenden Visionen heimgesucht. Viele Schüler wählten ebenfalls das Eremitenleben, darum gilt Antonius als Begründer des christlichen Mönchtums.

Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts wurde er zum Namensgeber für das „Antoniusfeuer“, eine Seuche, die sich durch das Mutterkorn, einen vorwiegend im Roggen wachsenden giftigen Getreidepilz verbreitete: Die Vergiftungen führten zu Wahnvorstellungen, Krämpfen, absterbenden Finger und Zehen, Atemlähmung und Kreislaufversagen. Der zur Pflege der Kranken 1059 in Frankreich gegründete Antoniter-Orden verbreitete sich in ganz Europa und hatte als Gegenleistung das Recht, das „Antoniusschwein“ auf Kosten der Allgemeinheit frei laufen zu lassen. Im Süddeutschen wurde der Heilige darum zum Sau- oder Fackentoni, in Nord- und Westdeutschland zum Swinetünnes. Der Orden wurde 1777 mit dem Malteserorden vereinigt, in Folge der Französischen Revolution wurden auch die letzten deutschen Ordenshäuser in Köln und Höchst geschlossen.

Das Thema der Versuchungen und Peinigungen des heiligen Antonius ist ein wichtiges Motiv in der Kunst, auch in der Literatur wurden die Versuchungen des heiligen Antonius bearbeitet. Dargestellt wird er zumeist mit Schriftrolle, einem Schwein, einer Glocke, dem T-förmigen Antoniuskreuz und Krückstock. Er gilt als Schutzpatron der Haustiere, vor allem der Schweine, der Metzger und Bauern, gegen Geschwüre, Lepra, und Viehseuchen. Der Gedenk- und Namenstag des Heiligen ist der 17. Januar. Zur Vornamensgebung: http://www.beliebte-vornamen.de/4432-anton.htm


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
am0117.mp3



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