HOMESitemapImpressum

Home > Augenblick mal  
Augenblick mal
Vorbereitung auf Ostern – Online-Exerzitien

VON: STEFAN KLINKHAMMER



Im Stress des alltäglichen Lebens braucht man manchmal eine Auszeit. Zeit für sich selbst, Zeit zur Reflexion, Zeit für seinen Glauben und seine Zweifel, Zeit für Gott. Das ist aber gar nicht immer so leicht. Das Sitzen vor dem Computer und das Arbeiten daran verhindern oft diese Möglichkeit. He@ven on line mag da eine Lösung parat haben: In der Fastenzeit erhält der Nutzer regelmäßig einen „Blauen Brief“. Dieser spirituelle Impuls verbindet Videos, Musik und/ oder Texte, die einem im alltäglichem Leben und im www begegnen, mit Gedanken des christlichen Glaubens. Auf Wunsch steht auch eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger als Weggefährte zur Verfügung.

Info: Ständig online, der Austausch mit Freunden, Kollegen und Bekannten auf facebook, Twitter & Co– für viele Jugendliche und Erwachsene ist das der ganz normale Alltag. Warum nicht auch auf diesem Weg eine Beziehung zu Gott aufbauen? Das haben sich auch die Macher von „He@ven online“ gedacht. Die gesamte Fastenzeit – von Aschermittwoch bis Ostern – erhalten die Teilnehmer täglich einen „Blauen Brief“, einen spirituellen Impuls – natürlich per Mail. Das Angebot soll dazu dienen, um der „eigenen Spiritualität und Werteempfinden auf die Spur zu kommen“.

Im Jahr 2010 wurde das Projekt erstmals in Leben gerufen, zunächst mit knapp 30 Teilnehmern. Im zweiten Jahr waren es schon über 400, dieses Jahr werden rund 2.000 erwartet. Was zunächst ein Projekt im Ennepe-Ruhr-Kreis war, hat sich mittlerweile bundeweit etabliert. Aus ganz Deutschland nehmen Jugendliche und Erwachsene an den Online-Exerzitien teil. Offiziell angebunden ist das Projekt an das Exerzitienreferat im Kardinal-Hengsbach-Haus in Essen.

Wer sich auf der Internetseite von „Heaven on line“ (www.heaven-on-line.de) registriert, erhält die gesamte Fastenzeit insgesamt 42 Mails, die als eine Zeit der Erholung, des Innehaltens, als Unterbrechung des Alltags dienen sollen – egal ob auf dem Rechner oder Smartphone, ob zuhause, unterwegs oder auf der Arbeit. Die Impulse in den Briefen gibt es durch Lieder, Gedichte, Texte – vielfach auch interaktiv aufbereitet, als Fotos oder Videos.

Das Angebot ist kostenlos. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit einem geistlichen Begleiter die Fastenzeit zu durchgehen: Neben den täglichen Impulsen erfolgt sonntags eine Reflexion mit dem „Weggefährten“. Dieteilnehmer schreiben dazu ihre Erlebnisse der Woche in einer Mail an den Begleiter – und erhalten am nächsten Tag eine Antwort. Rund 90 „Weggefährten“ betreuen dabei die rund 200-300 Teilnehmer. Der große Erfolg hat mittlerweile auch zu einem zweiten Projekt geführt: Im Advent gibt es an jedem Sonntag einen Advents-Impuls.

Internet: www.heaven-on-line.de

Aschermittwoch & Fastenzeit: Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit der Vorbereitung auf Ostern. Die „Österliche Bußzeit“ vor dem höchsten christlichen Fest hat eine lange Tradition und ist bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts bekannt. Die Gläubigen verzichteten in der alten Kirche während der Fastenzeit auf Fleischspeisen und Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier und begnügten sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als Fasttag ausgenommen. Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts werden die Katholiken an diesem Tag in den Gottesdiensten mit einem Aschenkreuz bezeichnet. Die aus geweihten Palmzweigen gewonnene Asche gilt als äußeres Zeichen für Trauer und Buße. Das Aschenkreuz symbolisiert den Beginn der Bußzeit und zugleich die Hoffnung der Christen auf die Auferstehung. Seit dem fünften Jahrhundert rückte während der Vorbereitungszeit auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen jedoch nicht gefastet werden durfte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch zurückverlegt. Die Dauer der Fastenzeit leitet sich von dem biblischen Bericht über eine 40-tägige Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach seiner Taufe im Jordan auf sich nahm.

Am Aschermittwoch und Karfreitag ist durch das Fastengebots nur eine Hauptmahlzeit erlaubt. Das Abstinenzgebot verpflichtet vom 14. Lebensjahr an, das Fastengebot vom 22. bis zum 60. Lebensjahr. Das Abstinenzgebot kann außer an Aschermittwoch und Karfreitag in einen anderen Verzicht oder ein Werk der Nächstenliebe oder der Frömmigkeit umgewandelt werden. Die vorösterliche Fastenzeit meint nicht nur den Verzicht auf Genussmittel, sondern auch eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Augenfällig wird der Bußcharakter der Fastenzeit in den Kirchen und Gottesdiensten: Der Blumenschmuck wird weniger, die Priester und teilweise auch die Messdiener tragen violette Gewänder. In den Gottesdiensten entfallen die feierlichen Gloria- und Hallelujagesänge. Neben den Messfeiern werden Bußandachten angeboten, Kreuzwegandachten gebetet, Jugendliche und junge Erwachsene treffen sich zu meditativen Früh- und Spätschichten.

Gesprächspartner: Pia Kuhnle, Jugendreferentin, Jugendkirche Oberhausen, Fichtestr. 17, 46149 Oberhausen-Buschhausen, Pia(bei)jugendkirche-oberhausen.de; Pastor Mirco Quint, Mauritiusweg 1, 45529 Hattingen, Tel.: 0 23 24 / 4 01  20; Kontakt: Dr. Klaus Kleffner, Leiter des Exerzitienreferats im Bistum Essen, Dahler Höhe 29, 45239 Essen-Werden, Tel. 0201/4900-181, Telefax: 0201/4900-169


Hier der ganze Beitrag zum Hören:
AM140304.mp3



Seite drucken...